Interaktionsorientierung

Aus ZUM Deutsch Lernen

Interaktionsorientierung ist ein didaktisch-methodisches Prinzip.


Zitat

Interaktionsorientierung erfordert, dass die Lernenden durch Aufgabenstellungen dazu angeregt werden, miteinander zu kooperieren. Das heißt zum Beispiel, dass sie eigene Auffassungen ausdrücken und auf andere eingehen können. Aufgaben müssen dafür so angelegt sein, dass die Lernenden miteinander interagieren müssen, zum Beispiel in Form von Rollenspielen, durch den Einsatz unterschiedlicher Sozialformen oder durch Aufgabenstellungen, die dazu auffordern, etwas auszuhandeln, jemanden zu überzeugen oder über etwas zu informieren, das der Gesprächspartner noch nicht weiß.[1]

Ziel

Lernende sollen außerhalb des Unterrichtskontextes in der fremden Sprache "interaktionsfähig" (handlungsfähig) werden.

Die Aufgabe der Lehrkräfte

Lehrkräfte nehmen die Beziehungen im Unterricht bewusst wahr und steuern sie, indem sie:

  • kooperative Sozial-und Arbeitsformen einsetzen und variieren.
  • Übungen/Aufgaben daraufhin prüfen, ob sie Kommunikation und Interaktion unterstützen,
  • sich ihre Aufgaben als Lehrkraft bei der Steuerung von Interaktion und Kommunikation bewusst machen.

Die Qualität der Übungen und Aufgaben in Bezug auf Interaktion und Kommunikation

  • Inhalte von Aufgaben/Übungen sollten für die Lernenden von Bedeutung sein.
  • Inhalte sollten aus der Erfahrungs- und Lebenswelt der Lernenden stammen.
  • Inhalte müssen als interessant/informativ eingeschätzt werden.
  • Bei der Bearbeitung der Aufgaben sollten Informationen ausgetauscht werden, die neu oder herausfordernd sind.[2]

Indikatoren für die Evaluation von Interaktionsorientierung

  1. Sinnstiftendes Kommunizieren: Die Lernenden tauschen sich untereinander aus, um die Aufgabe zu lösen.

Gute Zusammenarbeit, jeder Lernende erfüllt einen Teil der Aufgabe, gegenseitige Hilfe, gemeinsame Evaluation

  1. Erhöhter Redeanteil der Lernenden im Unterricht: Redenanteil durch sinnstiftende Kommunikation oder Pair-Fehlerkorrektur erhöht sich
  2. Lernende können in der Zielsprache ihre Meinung ausdrücken und auf andere Meinungen gezielt reagieren.
  3. Ko-Konstruktion von Wissen: Lernende erarbeiten über TPS ein Thema, Gruppenpuzzle oder andere Methoden des kooperativen Lernens
  4. Fehlerkorrektur: Kann auch von anderen Lernenden übernommen werden, hohe Fehlertoleranz, erfolgt durch ein digitales Lernprogramm mit sinnvollem Feedback, Förderung der Selbstkorrektur
  5. Methodenvielfalt: siehe auch Kooperatives Lernen
  6. Positive Lernatmosphäre: motiviertes Arbeiten, angstfreie Kommunikation, (Lernende freuen sich und lachen. Sie bestärken sich gegenseitig.)
  7. Wechsel der Sozialformen: Gruppenarbeit, Partnerarbeit usw.