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Version vom 9. September 2020, 22:49 Uhr

Zu den Begriffen

WebQuests

SprachenQuests

Zitat
SprachenQuests sind eine aufgabenorientierte und kooperative Unterrichtsmethode, bei der die Informationen hauptsächlich vom Internet geliefert werden. Durch motivierendes Lernarrangement, Handlungsorientierung und Lernerautonomie erlaubt das Konzept der SprachenQuests eine didaktisch anspruchsvolle Integration der Internet- und Computertechnologie in den DaF-Unterricht.[1]



WikiQuests

Definition

WebQuests versus WikiQuests
Der Inhalt der folgenden Tabelle stammt aus: http://www.educa.ch/de/webquests-versus-wikiquests
Webquest Wikiquest
  • Das Thema und sein Hintergrund sind auf anschauliche Weise einzuführen.
  • Es ist eine darauf bezogene mach- und lösbare Aufgabenstellung zu formulieren.
  • Es ist eine Anzahl von Quellen anzugeben, welche helfen, die Aufgabe zu lösen. Dabei handelt es sich um Hinweise auf Web-Seiten oder weitere Datenquellen, die benutzt werden können.
  • Die Lehrperson berät die Schüler und Schülerinnen bei der Arbeit und hilft bei Engpässen.
  • Die Resultate der Arbeit werden von den Schülerinnen und Schülern mit Hilfe des Lehrers im Web publiziert.(Heinz Moser)
  • Das Thema und sein Hintergrund sind auf anschauliche Weise einzuführen.
  • Es ist eine darauf bezogene mach- und lösbare Aufgabenstellung zu formulieren.
  • Es ist eine Anzahl von Quellen anzugeben, welche helfen, die Aufgabe zu lösen. Dabei handelt es sich um Hinweise auf Web-Seiten oder weitere Datenquellen, die benutzt werden können.
  • Die Lehrperson berät die Schüler und Schülerinnen bei der Arbeit und hilft bei Engpässen.
  • Die Lernenden suchen gemeinsam eine Lösung und verbessern die Lösungsvorschläge gegenseitig.
  • Die Lernenden erstellen gemeinsam Lernfragen (Soziales eLearning).
  • Die Resultate der Arbeit werden von den Schülerinnen und Schülern im Wiki publiziert.
  • Die Fragen werden gelöst. Das Feedback funktioniert automatisch. (Angepasst von Andres Streiff)

Ergänzungen:

  • das digitale Arbeitsblatt ist das Wiki, dass ohne HTML-Kenntnisse schnell erstellt und auch verändert werden kann (Zum Beispiel der Lehrer möchte auf die aktuelle Lerngruppe reagieren - Differenzierung oder neue aktuelle Links sollen genutzt werden.)
  • Die Lerner nutzen das Wiki als Notizzettel, lösen vorgegebenes Aufgaben (Fragen, Quiz) oder erstellen eine online Präsentation, Text oder selbst ein Quiz (oder ein eigenes WikiQuest für die anderen Schüler)
  • (Die Schüler kommentieren gegenseitig ihre Arbeiten.)
  • Schüler sammeln Wortschatz (Listen) und erklären diesen im Wiki

Links zum Thema WikiQuests

Neben WikiQuests spricht man auch von BlogQuests

Eigenschaften:

  • Erstellung durch eine Blogsoftware (WordPress, Myblog oder Blogger)
  • weitere Unterschiede zu klassischen WebQuests sind nicht bekannt

Vorteile

Zitat

WebQuests ermöglichen durch ihr didaktisches Konzept

  1. Projektorientiertes Lernen mit Internet und Multimedia
  2. Eigenständiges, selbst gesteuertes und kooperatives Lernen
  3. Lernen z. B. in Partner- und Gruppenarbeit, Projektunterricht, Freiarbeit
  4. Erarbeitung eines Unterrichtsthemas durch gezielte Recherche
  5. Verwendung von aktuellem und authentischem Unterrichtsmaterial

[2]

  • (vgl.Staiger 2002)
  1. Internet ist nicht immer die beste Informationsquelle.Durch den gleichzeitigen Einsatz weiterer Informationsquellen und Medien kann den Schülern die Einsicht vermittelt werden, dass das Internet nicht die einzige und nicht immer die geeignete Informationsquelle ist.
  2. Förderung der Methoden- und Sozialkompetenz
  3. Steigerung der Schülermotivation durch den Einsatz des Internet gesteigert.
  4. Arbeitsteilige Gruppenarbeit möglich
  5. Weniger Computer nötig
  • Meinung: Die Lernerautonomie wird gefördert. Die Lerner erhalten zum Beispiel Kompetenzen Ressourcen aus dem Internet für das eigene Lernen zu nutzen.
  • Ein gute Möglichkeit, durch das Internet den Lernern ein aktuelles Deutschlandbild vermitteln zu können, das von keinem Lehrwerk erreicht wird bzw. werden kann.

Nachteile

Allgemein

  • großer Zeit- und Arbeitsaufwand bei der Vorbereitung eines WebQuests
  • fehlendes technisches Wissen bei vielen Lehrern, um eigene WebQuest-Dokumente erstellen zu können.
  • technische Ausstattung vieler Schulen
  • WebQuest-Generatoren zum Erstellen von WebQuest-Dokumenten sind schwer zu handhaben und zu "unbeweglich"
  • schnell veraltete Links


Links zu diesem Thema

  1. Nur die Lehrkraft steigert durch die didaktische Vorbereitung eines WebQuests nachhaltig ihre Medienkompetenz.
  2. Die Methode dient nur dazu, dem Lehrenden ein gutes Gefühl hinsichtlich moderner Unterrichtsmethoden zu vermitteln.
  3. Bei der Auswahl eines WebQuests zur Steigerung der Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern ist Zurückhaltung hinsichtlich der Auswirkungen geboten. Man sollte die Methode nicht mit allzu vielen Hoffnungen überlasten.

Für Deutsch als Fremdsprache

  • konkrete Sprachaufträge werden zu selten in WebQuests eingebunden
  • Meinung: Sprachliche Ziele können in einer traditionellen Lernumgebung wie dem Frontalunterricht viel effizienter umgesetzt werden
  • Meinung: sprachliche Zielstellungen werden meist nicht konsequent genug verfolgt.
  • die strenge starre Form der Methode ist oft für Lehrer und Schüler demotivierend
  • ein großer Teil der Beschreibung der Aufgabenstellungen von den Schülern nicht gelesen, weil die Texte der Aufgabenstellung oft nicht dem Sprachniveau entsprechen oder weil die Schüler eine andere Lesegewohnheit im Internet haben
  • Bei der Verarbeitung der Inhalte war auffällig, dass Schüler Inhalte zwar oberflächlich erfassen, aber durch ihre "Copy/Paste Mentalität" nicht durchdringen.
  • die Evaluation (Rückblick) langweilt oft Schüler oder überfordert die Schüler sprachlich (Alternativen?) Zur Erinnerung: der Rückblick soll den Lernern bewusst machen:
  • was sie gelernt haben;
  • worauf sie dies zurückführen können;
  • wie sie sicherstellen, das Gelernte auch zu behalten;
  • was sie sich vornehmen, in Zukunft anders zu machen.
  • Das WebQuest-Konzept wurde für die Anwendung in allen Schulfächern entwickelt, was bedeutet, dass spezifische Anforderungen des Fremdsprachenlernens nicht berücksichtigt sind. Ob die Aufgabe etwa eine intensive Benutzung der Fremdsprache voraussetzt, ist im Web-Quest-Konzept kein Kriterium. aus "Über die Lernwirksamkeit von Sprachenlernaufgaben am Beispiel von "WebQuests" " Heft 38

Was könnte verbessert werden?

Hier einige Gedanken, wie man mit SprachenQuests erfolgreicher arbeiten könnte:

  • SprachenQuests in den Unterrichtszusammenhang einbinden, Einbindung in der Beschreibung deutlich machen
  • Aufgabenstellungen kürzen und Beschreibungen auf das Wesentliche beschränken, an das Sprachniveau anpassen
  • Wortschatz / Redemittel nicht nur geben, sondern auch als Übung anbieten, evtl. Übungen von Lernern erstellen lassen und im Wiki für alle sammeln
  • In der Einführungsphase Vorwissen und Wortschatz on-/offline aktivieren
  • Kleinere LV und HV Tests einbauen bzw. darauf verweisen(Das muss nicht dem offenen Charakter eines Quests widersprechen.)
  • Glossare erstellen lassen, Wortschatztest im Anschluss ankündigen und durchführen
  • Quests sollten "individueller" sein, der Lerngruppe angepasst. Hier stelle ich mir ein Baukasten vor, aus dem der Lehrer Teile auswählt, modifiziert und neu zusammenstellt. (angedacht im DaF-Wiki-Baukasten im DSD-Wiki):
  • Das Wiki ist ein digitales Arbeitsblatt, das ohne HTML-Kenntnisse schnell erstellt und auch verändert werden kann.
  • Der Lehrer kann auf die aktuelle Lerngruppe reagieren, Binnendifferenzierung besser umsetzen, Aufgabenstellungen und aktuelle Links können schneller verändert werden.
  • Zahl der Gruppen, Gruppenstärke, das Lerntempo und die Zeit bzw. den Zeitpunkt der Präsenzphasen
  • Anpassung an kulturelle Lerngewohnheiten und nationalen Lehrplan
  • dazu passende Inhalte auswählen, kürzen oder ergänzen!
  • Die Lerner nutzen das Wiki als Notizzettel, lösen vorgegebene Aufgaben (Fragen, Quiz) oder erstellen eine online Präsentation, Text oder selbst ein Quiz (oder ein eigenes WikiQuest für andere Schüler)
  • Die Schüler kommentieren gegenseitig ihre Arbeiten.
  • Schüler sammeln Wortschatz (Listen) und erklären diesen im Wiki
  • Weitere Möglichkeiten: Evaluierung der Schüler im Wiki und ihre eigenen Beobachtungen zur Verbesserung des nächsten Internetprojekts austauschen.
  • Gemeinsam – über Grenzen hinweg – SprachenQuest international organisieren und durchführen, durch das Aufgabenlösen interkulturelle Erfahrungen sammeln.
und natürlich, kleinere Quests sollen Schüler selbst erstellen und gegenseitig lösen (im DSD-Wiki praktiziert)

Links und Materialien

Link-Überblick über die Methode

Präsentationen

Beispiele für WebQuests

WebQuest für Lerner/Schüler

  • SprachenQuests des Goethe-Instituts Krakau: Jede SprachenQuest enthält alle Arbeitsanweisungen und Materialien, die man zum Lösen der Aufgaben braucht und kann deshalb sofort im Unterricht eingesetzt werden.
  • DaF-Beispiele:
  • Themen, die man auch im DaF-Unterricht nutzen könnte:

WebQuests von Lernern/ Schülern

  • ???????


WebQuests zum Thema WebQuests


Hier einige Vorschläge, wie man das Thema selbst zu einem Gegenstand eines WebQuests machen kann:

  1. Welche der unten angegebenen WebQuests sind die beiden Besten? Warum?
  2. Welches der Schlechteste? Warum? Was bedeutet "beste" bzw. "schlechteste" für Sie? Füllen Sie den Bewertungsbogen aus.

WebQuest zur Lehrerfortbildung

Natürlich gehören die oben erwähnten WebQuests zu WebQuest auch diesem Thema. Hier weiter Links:


WebQuest-Datenbanken

WebQuest-Generatoren

  • QuestGarden: Plattform des WebQuest-Erfinders Bernie Dodge, Möglichkeit, eigene WebQuests ohne HTML-Kenntnisse zu erstellen, leider kostenpflichtig, es gibt 30-Day Free Trial Accounts

Mögliche Produkte

SchülerQuests

  • Zusammenstellung einer Ausstellung (auch virtuell), Fotos, Gemälde
  • Schüler entwickeln selbst Quests oder Wettbewerbsideen für andere Schüler
  • Fremdenführer: Empfehlungen, Fotos, Werbung, virtuelle Führungen (Web2.0-Tools)

Materialsammlung oder Hinweise/Tipps zur Prüfungsvorbereitung

Quests für die Lehrerfortbildung

  • Argumente und mögliche Gegenargumente zu einem Thema in einer "Gesamtlehrerkonferenz" präsentieren
  • Erstellung eigener WebQuests nach Erarbeitung der Kriterien

WebQuests in anderen Tools

  • maskierte Aufgabenstellung (eine scheinbar unlösbare Aufgabe motiviert den Lerner)
  • authentische Videos motivieren den Lerner und sprechen ihn emotional an
  • die Aufgabe kann nicht ohne Hilfe des Videos gelöst werden; der Lerner extrahiert aus dem Video Hinweise, die er in einer anschließenden Internetrecherche vertieft, um zu einer Lösung zu gelangen.
  • WebQuests mit Moodle WebQuests lassen sich in Moodle so anlegen, dass die einzelnen Schritte in einem WebQuest je einem Kursraumabschnitt zugeordnet sind. Sie können aber auch einem einzelnen Kursraumabschnitt eine webQuest-artige Struktur geben.

Sonstige Links

  • Selbstständig lernen mit WebQuests von Wolfgang Steveker (2001)Schriftliche Hausarbeit im Rahmen der Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt SII/I zum Thema: Möglichkeiten zur Förderung des selbstständigen Arbeitens und das Problem des Sprachzuwachses im Rahmen einer WebQuest zum Thema "Andalucía" in einem Grundkurs 12 Spanisch.
  • Heinz Moser: Lernen mit WebQuests Hier gibt es eine sehr gute Erklärung des konstruktivistischen Hintergrundes:


Zitat

Die Überlegungen zur WebQuest-Methode sind durch die Konzepte des konstruktivistischen Lernens inspiriert worden. Danach ist beim Lehren nicht die Vermittlung bzw. Einführung eines vorgegebenen «objektiven» Zielzustandes das Wichtigste; vielmehr sollen die Schüler/innen angeregt werden, ihre Konstruktionen von Wirklichkeit zu hinterfragen, zu überprüfen, weiterzuentwickeln oder zu bestätigen (vgl. Werning 1998). Es geht also bei WebQuests weniger darum, ein objektives Bild der Wirklichkeit lexikonhaft abzubilden. Wichtiger ist es, die Auseinandersetzung mit dem Thema zu dokumentieren und in eigenständiger und persönlicher Weise darzustellen. Schüler und Schülerinnen sollen dadurch veranlasst werden, die Informationen, welche ihnen auf ihren Lernwegen begegnen, in etwas anderes zu verwandeln: in ein vernetztes Ganzes, welches die verschiedenen Aspekte aufeinander bezieht, in einen Vergleich, in eine These, in eine Wissensdatenbank etc.[3]

Themenwahl

Das Thema sollte sich in den Unterricht integrieren lassen. Nicht alle Themen eignen sich für LanguageQuests.
Folgende Fragestellungen könnten für die Themenwahl hilfreich sein:

  • Was sollen die SchülerInnen produzieren?
  • Was wollen/sollen die SchülerInnen dadurch erreichen? Was bezwecke ich damit?
  • Ist das Themenfeld nicht zu breit? Wie kann ich das Thema vernünftig eingrenzen?


Es empfiehlt sich eine Liste der Themen, die in Frage kommen, zu machen:

  • Diese Themen werden im Lehrbuch behandelt: …
  • Die SchülerInnen interessieren sich besonders für: …
  • Dieses Thema wird in den kommenden Jahren immer wieder vorkommen: …

Tipps:

  • Stellen Sie sicher, dass brauchbare Internetquellen zur Verfügung stehen. Ansonsten

sollten Sie das Thema ändern.

  • Suchen Sie nach vorhandenen LanguageQuests zum gewünschten Thema. Vielleicht

stoßen Sie dabei auf gute Quellen und sparen viel Zeit!

Themensammlung

Evaluation

  • Möglichkeit für die Lernenden, den Lernprozess kritisch zu reflektieren und zu bewerten.
  • Überlegen Sie, was für Sie wichtiger ist: die produzierten Inhalte (Wurde die Aufgabe gelöst?), die sprachliche Korrektheit oder die Präsentation des Endproduktes?

Weiterführende Informationen