Konstruktivistische Lerntheorie
Aus ZUM Deutsch Lernen
Die konstruktivistische Lerntheorie ist ein pädagogischer Ansatz, der besagt, dass Lernen ein aktiver, selbstgesteuerter Prozess ist, bei dem Lernende auf der Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen und ihres Vorwissens Wissen konstruieren. Es wird davon ausgegangen, dass Wissen nicht passiv aufgenommen, sondern durch die Interaktion mit der Umwelt und anderen Menschen aktiv erschaffen wird. Sie hat einen starken Einfluss auf die Didaktik des DaF-Unterrichts, da sie die Schaffung einer interaktiven, lernerzentrierten Umgebung unterstützt, in der die Schülerinnen und Schüler durch aktive Teilnahme und Reflexion Sprache erlernen und kulturelle Kompetenzen entwickeln.
Kernprinzipien:
- Aktive Wissenskonstruktion: Lernende sind keine leeren Gefäße, die mit Wissen gefüllt werden, sondern aktive Teilnehmer, die ihr Verständnis der Welt selbst aufbauen.
- Bedeutung von Erfahrungen: Frühere Erfahrungen und das Vorwissen der Lernenden spielen eine zentrale Rolle bei der Konstruktion neuen Wissens.
- Sozialer Kontext: Lernen ist ein sozialer Prozess, der durch Interaktion und Kommunikation mit anderen gefördert wird.
- Reflexion: Die Reflexion über das eigene Denken und Handeln ist ein wesentlicher Bestandteil des Lernprozesses.
Didaktische Implikationen:
- Lernerzentrierung: Lehrmethoden sollten die Bedürfnisse und Interessen der Lernenden in den Mittelpunkt stellen.
- Problemorientierung: Lernen sollte durch echte, bedeutungsvolle Probleme angeregt werden, die zum Nachdenken und Forschen anregen.
- Kooperation: Gemeinsames Arbeiten und der Austausch von Ideen werden gefördert.
- Selbstreflexion: Lernende werden ermutigt, über ihre Lernprozesse nachzudenken und diese zu bewerten.