Grammatik-Übersetzungsmethode

Aus ZUM Deutsch Lernen
  • fremdsprachliche Texte werden entweder grammatikalisch analysiert und übersetzt (analytisch-induktive Methode)
  • nach Einüben der Regeln Sätze aus oder in die Zielsprache übersetzt werden (synthetisch-deduktive Methode)
  • Lernziel: "Wer die Grammatik beherrscht, beherrscht die fremde Sprache!"[1]

Gesellschaftlicher und historischer Kontext

  • hohes Prestige der klassischen Sprachen (Altgriechisch, Latein)
  • Sprachunterricht war das Privileg einer Bildungselite
  • übergreifendes Lernziel war die allgemeine Geistesbildung der Schüler (Hintergrund eines klassischen Bildungsideals und des Neuhumanismus)

Übungen

  • Korrekte Sätze nach einer Regel bilden (Regelanwendung)
  • Korrekte Formen einfügen (Lückentext)
  • Sätze nach formalen Grammatikkategorien umformen
  • Diktate und andere Schreibübungen wie Zusammenfassung, Nacherzählung und freier Aufsatz
  • Übersetzungen, Übersetzen isolierter Sätze (von der Fremdsprache in die Muttersprache und umgekehrt)
  • Leseübungen (kürzere Textsorten und literarische Texte)

Grammatik

  • deduktive Grammatikvermittlung
  • leitend waren die nach lateinischer Tradition beschriebenen grammatischen Strukturen

Wortschatz

  • zweisprachige Vokabelgleichungen
  • Wortschatz wird auf Lektüre abgestimmt, d. h. alle Vokabeln in dem zu behandelnden Text werden gegeben

Unterrichtssprache

  • Muttersprache

Unterrichtsphasen

1.Einführungsphase

  • Grammatikpräsentation

2.Übungsphase

  • Satzbildung

3.Anwendungsphase

  • Übersetzen
  • Lesen
  • Schreiben

Fertigkeiten

  • Leseverstehen,
  • Fähigkeit zum Übersetzen, erst danach Sprech- und Schreibkompetenz

Textarbeit

  • Texte: Fiktionale wie Sachtexte, Prosa und später – wenn auch seltener – Lyrik
  • kulturkundliche, historische Texte
  • Texte bilden Vorlagen für Unterrichtsgespräch

Sozialform

  • Frontalunterricht

<references>

  1. NEUNER, Gerhard; HUNFELD, Hans. Methoden des fremdsprachlichen Deutschunterrichts : Eine Einführung . Kassel : U niversität Kassel, 1993. S. 19.