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Die ''Grammatik der deutschen Sprache'' ist ''im Unterricht für Deutsch als Fremdsprache'' natürlich dieselbe wie im muttersprachlichen Unterricht. Hier ist Grammatik verstanden, als eine deskriptive (teilweise auch präskriptive) Beschreibung der deutschen Sprache.  
Die ''Grammatik der deutschen Sprache'' ist ''im Unterricht für Deutsch als Fremdsprache'' natürlich dieselbe wie im muttersprachlichen Unterricht. Hier ist Grammatik verstanden als eine deskriptive (teilweise auch präskriptive) Beschreibung der deutschen Sprache.  
 
Es müssen jedoch andere und unterschiedliche  Voraussetzungen bei den Lernenden berücksichtigt werden. Deshalb empfiehlt es sich nicht (allein) von deskriptiver Grammatik der Zielsprache (hier Deutsch) auszugehen. Es empfiehlt sich eine kontrastive Darstellung und Vermittlung grammatischer Strukturen, sodass auch je nach Ausgangssprache des Lerners verschiedene Schwerpunkte gesetzt und unterschiedliche Erklärungs- und Vermittlungsstrategien empfehlenswert sind.
Es müssen jedoch andere und unterschiedliche  Voraussetzungen bei den Lernenden berücksichtigt werden. Deshalb empfiehlt es sich nicht (allein) von deskriptiver Grammatik der Zielsprache (hier Deutsch) auszugehen. Es empfiehlt sich eine kontrastive Darstellung und Vermittlung grammatischer Strukturen, sodass auch je nach Ausgangssprache des Lerners verschiedene Schwerpunkte gesetzt und unterschiedliche Erklärungs- und Vermittlungsstrategien empfehlenswert sind.
Daraus folgt, dass es teilweise sinnvoller ist, die Struktur der deutschen Sprache aus anderer Perspektive darzustellen als im muttersprachlichen Deutschunterricht. Dies gilt auch für die die Reihenfolge von Genus und Kasus der Nomen und Pronomen.
Daraus folgt, dass es teilweise sinnvoller ist, die Struktur der deutschen Sprache aus anderer Perspektive darzustellen als im muttersprachlichen Deutschunterricht. Dies gilt auch für die die Reihenfolge von Genus und Kasus der Nomen und Pronomen.


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'''Erklärungen zur Tabelle:'''  
'''Erklärungen zur Tabelle:'''  
Im ''muttersprachlichen'' Deutschunterricht ist es in der Regel nicht notwendig, das Genus der Substantive einzuführen, die Kinder kennen das Genus von Tisch, Computer oder Auto in der Regel. Es gibt allerdings auch im muttersprachlichen Deutschunterricht, ''in bestimmten Fällen'', die Notwendigkeit das Genus zu thematisieren, in z.B.Klassen mit MigrantInnen. Auch in manchen Dialekten (z.B. Kölsch) unterscheidet sich das Genus vom Hochdeutschen (Kölsch: der Auto). In der Regel ist das Genus den Kindern jedoch bekannt, auch wenn einzelene Fehler vorkommen mögen. Für die Kinder im muttersprachlichen Deutschunterricht ist die Terminologie der Grammatik wichtig um auf ihre Sprache mittels Begriffen Bezug nehmen zu können. Oft werden deutsche und lateinische Termini gebraucht.  
Im ''muttersprachlichen'' Deutschunterricht ist es in der Regel nicht notwendig, das Genus der Substantive einzuführen, die Kinder kennen das Genus von Tisch, Computer oder Auto in der Regel. Es gibt allerdings auch im muttersprachlichen Deutschunterricht, ''in bestimmten Fällen'', die Notwendigkeit das Genus zu thematisieren, in z.B. Klassen mit MigrantInnen. Auch in manchen Dialekten (z.B. Kölsch) unterscheidet sich das Genus vom Hochdeutschen (Kölsch: der Auto). In der Regel ist das Genus den Kindern jedoch bekannt, auch wenn einzelene Fehler vorkommen mögen. Für die Kinder im muttersprachlichen Deutschunterricht ist die Terminologie der Grammatik wichtig, um auf ihre Sprache mittels Begriffen Bezug nehmen zu können. Oft werden deutsche und lateinische Termini gebraucht.  
Im Deutsch als Fremdsprache Unterricht ''in Deutschland und Europa'' kann das Genus nicht als bekannt vorausgesetzt werden und muß deshalb explizit eingeführt werden. Da allerdings in der Mehrzahl der Lernermuttersprachen Artikel vorkommen, ist den Lernern das Phänomen "Artikel" bekannt. Der im Deutschen mit dem Artikel verbundene Kasus und die Kasusmarkierung durch die Artikelwörter ist wahrscheinlich nur wenigen Lernern bekannt, nur in den slavischen Sprachen gibt es ähnliche Phänomene, dies muß deshalb im Unterricht explizit eingeführt und geübt werden. Im Deutsch Fremdsprache Unterricht in Japan muß das Phänomen Artikel eingeführt werden. Zwar ist Unterscheidung bestimmter und unbestimmter Artikel den Lernern auf dem Englischen bekannt, was aber nicht bedeutet, dass die Lerner diese Unterscheidung verinnerlicht haben. Auch alle anderen mit dem Artikel verbundenen Phänomene, wie Referenz oder Kasusmarkierung ist japanischen Lernern in der Regel nicht bekannt und muß explizit eingeführt werden. Dies kann aber auf Japanisch geschehen, weil die Klassen sprachlich homogen sind. Da schon seit Ende des 19. Jh. wird Deutsch in Japan unterrichtet wird, gibt es eine Tradition der Grammatikvermittlung in der deutschen Sprache. Leider haben die Verlage bisher Neuerungen, wie eine lernerzentrierte Grammatik konsequent abgeblockt.       
Im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht ''in Deutschland und Europa'' kann das Genus nicht als bekannt vorausgesetzt werden und muss deshalb explizit eingeführt werden. Da allerdings in der Mehrzahl der Lernermuttersprachen Artikel vorkommen, ist den Lernern das Phänomen "Artikel" bekannt. Der im Deutschen mit dem Artikel verbundene Kasus und die Kasusmarkierung durch die Artikelwörter ist wahrscheinlich nur wenigen Lernern bekannt, nur in den slavischen Sprachen gibt es ähnliche Phänomene, dies muss deshalb im Unterricht explizit eingeführt und geübt werden. Im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht in Japan muss das Phänomen Artikel eingeführt werden. Zwar ist die Unterscheidung bestimmter und unbestimmter Artikel den Lernern aus dem Englischen bekannt, was aber nicht bedeutet, dass die Lerner diese Unterscheidung verinnerlicht haben. Auch alle anderen mit dem Artikel verbundenen Phänomene, wie Referenz oder Kasusmarkierung ist japanischen Lernern in der Regel nicht bekannt und muss explizit eingeführt werden. Dies kann aber auf Japanisch geschehen, weil die Klassen sprachlich homogen sind. Da schon seit Ende des 19. Jh. Deutsch in Japan unterrichtet wird, gibt es eine Tradition der Grammatikvermittlung in der deutschen Sprache. Leider haben die Verlage bisher Neuerungen, wie eine lernerzentrierte Grammatik, konsequent abgeblockt.       
        
        



Version vom 22. Dezember 2011, 17:19 Uhr

Grammatik im DaF-Unterricht in Japan


Die Grammatik der deutschen Sprache ist im Unterricht für Deutsch als Fremdsprache natürlich dieselbe wie im muttersprachlichen Unterricht. Hier ist Grammatik verstanden als eine deskriptive (teilweise auch präskriptive) Beschreibung der deutschen Sprache.

Es müssen jedoch andere und unterschiedliche Voraussetzungen bei den Lernenden berücksichtigt werden. Deshalb empfiehlt es sich nicht (allein) von deskriptiver Grammatik der Zielsprache (hier Deutsch) auszugehen. Es empfiehlt sich eine kontrastive Darstellung und Vermittlung grammatischer Strukturen, sodass auch je nach Ausgangssprache des Lerners verschiedene Schwerpunkte gesetzt und unterschiedliche Erklärungs- und Vermittlungsstrategien empfehlenswert sind.

Daraus folgt, dass es teilweise sinnvoller ist, die Struktur der deutschen Sprache aus anderer Perspektive darzustellen als im muttersprachlichen Deutschunterricht. Dies gilt auch für die die Reihenfolge von Genus und Kasus der Nomen und Pronomen.

Unterschiede zwischen Deutsch als Muttersprache und Deutsch als Fremdsprache (unterrichtet in verschiedenen Ländern)

tabellarische Übersicht:

Deutsch als Muttersprache Deutsch als Fremdsprache (in Deutschland) Deutsch als Fremdsprache (in Japan)
Artikel
unbestimmt, bestimmt,

Possessivartikel

(in)definit, Possessivartikel, Genus Artikelgebrauch allgemein, Genus, grammatische Begriffe (auf Deutsch)
Kasus
Nominativ
Genitiv
Dativ
Akkusativ
Nominativ
Akkusativ
Dativ
Genitiv
1格 (1.Fall)
2格 (2.Fall)
3格 (3.Fall)
4格 (4.Fall)
Kriterium für die Reihenfolge
Tradition (Vorbild: Latein) Häufigkeit des Kasus Tradition (Vorbild: Latein)

Erklärungen zur Tabelle: Im muttersprachlichen Deutschunterricht ist es in der Regel nicht notwendig, das Genus der Substantive einzuführen, die Kinder kennen das Genus von Tisch, Computer oder Auto in der Regel. Es gibt allerdings auch im muttersprachlichen Deutschunterricht, in bestimmten Fällen, die Notwendigkeit das Genus zu thematisieren, in z.B. Klassen mit MigrantInnen. Auch in manchen Dialekten (z.B. Kölsch) unterscheidet sich das Genus vom Hochdeutschen (Kölsch: der Auto). In der Regel ist das Genus den Kindern jedoch bekannt, auch wenn einzelene Fehler vorkommen mögen. Für die Kinder im muttersprachlichen Deutschunterricht ist die Terminologie der Grammatik wichtig, um auf ihre Sprache mittels Begriffen Bezug nehmen zu können. Oft werden deutsche und lateinische Termini gebraucht. Im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht in Deutschland und Europa kann das Genus nicht als bekannt vorausgesetzt werden und muss deshalb explizit eingeführt werden. Da allerdings in der Mehrzahl der Lernermuttersprachen Artikel vorkommen, ist den Lernern das Phänomen "Artikel" bekannt. Der im Deutschen mit dem Artikel verbundene Kasus und die Kasusmarkierung durch die Artikelwörter ist wahrscheinlich nur wenigen Lernern bekannt, nur in den slavischen Sprachen gibt es ähnliche Phänomene, dies muss deshalb im Unterricht explizit eingeführt und geübt werden. Im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht in Japan muss das Phänomen Artikel eingeführt werden. Zwar ist die Unterscheidung bestimmter und unbestimmter Artikel den Lernern aus dem Englischen bekannt, was aber nicht bedeutet, dass die Lerner diese Unterscheidung verinnerlicht haben. Auch alle anderen mit dem Artikel verbundenen Phänomene, wie Referenz oder Kasusmarkierung ist japanischen Lernern in der Regel nicht bekannt und muss explizit eingeführt werden. Dies kann aber auf Japanisch geschehen, weil die Klassen sprachlich homogen sind. Da schon seit Ende des 19. Jh. Deutsch in Japan unterrichtet wird, gibt es eine Tradition der Grammatikvermittlung in der deutschen Sprache. Leider haben die Verlage bisher Neuerungen, wie eine lernerzentrierte Grammatik, konsequent abgeblockt.


Siehe auch