Fertigkeiten: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM Deutsch Lernen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Zeile 1: Zeile 1:
Die Fertigkeiten in Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache (DaF/DaZ) spielen eine zentrale Rolle im Sprachlernprozess und werden durch den [[Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen|Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER)]] umfassend beschrieben. Der GER bietet einen Rahmen zur Bestimmung von Sprachkompetenzen und erleichtert die Kommunikation über Sprachkenntnisse in einem internationalen Kontext.
Die Fertigkeiten in Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache (DaF/DaZ) spielen eine zentrale Rolle im Sprachlernprozess und werden durch den [[Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen|Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeR)]] umfassend beschrieben. Der GeR bietet einen Rahmen zur Bestimmung von Sprachkompetenzen und erleichtert die Kommunikation über Sprachkenntnisse in einem internationalen Kontext. Die traditionellen Fertigkeiten sind:


1. Sprechen (Mündliche Produktion): Die mündliche Produktion umfasst die Fähigkeit, sich mündlich auszudrücken. Im DaF/DaZ-Kontext bedeutet dies, dass Lernende in der Lage sind, sich in verschiedenen Situationen mündlich zu äußern, sei es in Alltagsgesprächen, Präsentationen oder Diskussionen.
1. Sprechen (Mündliche Produktion): Die mündliche Produktion umfasst die Fähigkeit, sich mündlich auszudrücken. Im DaF/DaZ-Kontext bedeutet dies, dass Lernende in der Lage sind, sich in verschiedenen Situationen mündlich zu äußern, sei es in Alltagsgesprächen, Präsentationen oder Diskussionen.
Zeile 9: Zeile 9:
4. Schreiben (Schriftliche Produktion): Die schriftliche Produktion beinhaltet die Fähigkeit, schriftlich zu kommunizieren. Lernende sollten in der Lage sein, klare und zusammenhängende Texte zu verfassen, angefangen bei einfachen Notizen bis hin zu strukturierten Essays. #
4. Schreiben (Schriftliche Produktion): Die schriftliche Produktion beinhaltet die Fähigkeit, schriftlich zu kommunizieren. Lernende sollten in der Lage sein, klare und zusammenhängende Texte zu verfassen, angefangen bei einfachen Notizen bis hin zu strukturierten Essays. #


5. Interaktion (Mündliche und schriftliche Interaktion): Die Interaktionsfertigkeit umfasst das Wechselspiel zwischen Sprechen und Hören bzw. Schreiben und Lesen. Lernende sollen in der Lage sein, aktiv an Gesprächen teilzunehmen und schriftlich zu interagieren.
Die Systematik, die der aktuelle Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GeR) vorschlägt, ist näher am lebensweltlichen Sprachgebrauch, der auf Interaktion basiert, durch welche Bedeutung gemeinsam konstruiert wird. Sprachliche Aktivitäten werden in vier Modi von Kommunikation dargestellt:
*Rezeption,
*Produktion,
*Interaktion und
*Mediation.
 
Neben der traditionellen Produktion und Rezeption finden sich:
 
5. Interaktion (Mündliche und schriftliche Interaktion): Die Interaktionsfertigkeiten umfassen weiterhin das Wechselspiel zwischen Sprechen und Hören bzw. Schreiben und Lesen. Die Mediationskompetenz bedeutet hier, dass Lernende aktiv an Interaktionen teilnehmen können, um Informationen zu vermitteln, Missverständnisse zu klären oder zwischen verschiedenen Gesprächspartnern zu vermitteln.
 
6. Mediation: Die Integration der Mediationskompetenz als separate Dimension im GeR reflektiert die Fähigkeit der Lernenden, in unterschiedlichen Kontexten als Vermittler zu agieren. Mediation beinhaltet das Übertragen von Informationen zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturen sowie das Lösen von Kommunikationsproblemen.
 
Insgesamt zeigt die Weiterentwicklung der Fertigkeiten im GeR die Anpassung an die Anforderungen einer globalisierten und digitalisierten Welt, in der die Fähigkeit zur Mediation eine entscheidende Rolle für erfolgreiche Kommunikation spielt. Die Unterscheidung zwischen Transaktion und interpersonalem Sprachgebrauch sowie zwischen interpersonalem und ideationalem Sprachgebrauch wurde in die Entwicklung der Kategorien für kommunikative Aktivitäten integriert.

Version vom 13. Dezember 2023, 07:43 Uhr

Die Fertigkeiten in Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache (DaF/DaZ) spielen eine zentrale Rolle im Sprachlernprozess und werden durch den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeR) umfassend beschrieben. Der GeR bietet einen Rahmen zur Bestimmung von Sprachkompetenzen und erleichtert die Kommunikation über Sprachkenntnisse in einem internationalen Kontext. Die traditionellen Fertigkeiten sind:

1. Sprechen (Mündliche Produktion): Die mündliche Produktion umfasst die Fähigkeit, sich mündlich auszudrücken. Im DaF/DaZ-Kontext bedeutet dies, dass Lernende in der Lage sind, sich in verschiedenen Situationen mündlich zu äußern, sei es in Alltagsgesprächen, Präsentationen oder Diskussionen.

2. Hören (Hörverstehen): Die Fertigkeit des Hörverstehens bezieht sich auf die Fähigkeit, gesprochene Sprache zu verstehen. Lernende sollen in der Lage sein, gesprochene Informationen, Dialoge oder Texte zu verstehen.

3. Lesen (Leseverstehen): Leseverstehen bezieht sich auf die Fähigkeit, schriftliche Texte zu verstehen. Dies umfasst das Verstehen von kurzen Texten bis hin zu komplexen Fachtexten.

4. Schreiben (Schriftliche Produktion): Die schriftliche Produktion beinhaltet die Fähigkeit, schriftlich zu kommunizieren. Lernende sollten in der Lage sein, klare und zusammenhängende Texte zu verfassen, angefangen bei einfachen Notizen bis hin zu strukturierten Essays. #

Die Systematik, die der aktuelle Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GeR) vorschlägt, ist näher am lebensweltlichen Sprachgebrauch, der auf Interaktion basiert, durch welche Bedeutung gemeinsam konstruiert wird. Sprachliche Aktivitäten werden in vier Modi von Kommunikation dargestellt:

  • Rezeption,
  • Produktion,
  • Interaktion und
  • Mediation.

Neben der traditionellen Produktion und Rezeption finden sich:

5. Interaktion (Mündliche und schriftliche Interaktion): Die Interaktionsfertigkeiten umfassen weiterhin das Wechselspiel zwischen Sprechen und Hören bzw. Schreiben und Lesen. Die Mediationskompetenz bedeutet hier, dass Lernende aktiv an Interaktionen teilnehmen können, um Informationen zu vermitteln, Missverständnisse zu klären oder zwischen verschiedenen Gesprächspartnern zu vermitteln.

6. Mediation: Die Integration der Mediationskompetenz als separate Dimension im GeR reflektiert die Fähigkeit der Lernenden, in unterschiedlichen Kontexten als Vermittler zu agieren. Mediation beinhaltet das Übertragen von Informationen zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturen sowie das Lösen von Kommunikationsproblemen.

Insgesamt zeigt die Weiterentwicklung der Fertigkeiten im GeR die Anpassung an die Anforderungen einer globalisierten und digitalisierten Welt, in der die Fähigkeit zur Mediation eine entscheidende Rolle für erfolgreiche Kommunikation spielt. Die Unterscheidung zwischen Transaktion und interpersonalem Sprachgebrauch sowie zwischen interpersonalem und ideationalem Sprachgebrauch wurde in die Entwicklung der Kategorien für kommunikative Aktivitäten integriert.