Placemat: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Placemat''' ist eine Unterrichtsmethode des kooperativen Lernens, die dem ''Schreibgespräch'' ähnelt.  
'''Placemat''' ist eine Unterrichtsmethode des kooperativen Lernens, die dem ''Schreibgespräch'' ähnelt.  



Version vom 30. Oktober 2024, 17:58 Uhr

Placemat
Kooperatives Lernszenario

Placemat ist eine Unterrichtsmethode des kooperativen Lernens, die dem Schreibgespräch ähnelt.

Der Name Placemat (oder Placemat Activity) bedeutet Tischdeckchen und bezieht sich auf die Form des dabei benutzten Arbeitsblattes.

Placemats sind gut geeignet für den Einstieg in ein Thema als Methode zur (kollaborativen) Aktivierung von Vorwissen, Vorerfahrungen oder Assoziationsfeldern.

Ablauf

Reihum ergänzen

Die Schüler finden sich in Gruppen zu drei oder vier Schülern zusammen. Jede Gruppe erhält ein vorbereitetes Blatt, auf dem in der Mitte ein großer Kasten und zum Rand zu drei bzw. vier Felder aufgezeichnet sind. Dieses Blatt liegt in der Tischmitte, die Schüler sitzen drumherum.

Jeder Schüler schreibt nun still nach dem vorgegebenen Thema oder der Aufgabenstellung einen Kommentar in eines der Eckfelder. Anschließend wird das Blatt gedreht, sodass jeder Schüler die nächste Ecke erhält.

Wenn jeder Schüler in jeder Ecke einen Kommentar geschrieben hat, werden die Schreibgespräche in einem ersten Schritt ausgewertet. Dazu fasst die gesamte Gruppe ihre Ergebnisse zusammen und schreibt die gewonnenen Erkenntnisse in das Feld in der Mitte.

Diese werden anschließend im Klassenverband gesammelt und z.B. auf einem Flipchart fixiert, um im weiteren Verlauf darauf eingehen oder damit arbeiten zu können.

Einzeln schreiben, dann lesen

Eine Variation kann sein, dass zuerst jede Person nur im vor sich liegenden Randbereich ihre Gedanken zur gegebenen Aufgabenstellung aufschreibt.

Anschließend wird die Placemat jeweils um eine Position gedreht, bis alle die Gedanken aller Personen der Arbeitsgruppe gelesen haben. - In dieser Phase sollten nur unmittelbare Verständnisfragen kurz geklärt werden.

Hierauf folgt die Erarbeitung eines Gruppenergebnisses und dessen Fixierung in der Mitte der Placemat.

Gemeinsamkeiten feststellen

Für die Phase des Kennenlernens in neuen Arbeitsgruppen können die Felder am Seitenrand der Placemat genutzt werden, um den Grad von Übereinstimmungen festzustellen.

Da es um Gruppenbildung geht, kann auch die Vorbereitung der Placemat schon gemeinsam erfolgen:

  • Person 1 zeichnet das Rechteck in die Mitte des Blattes.
  • Person 2 und dann die folgenden zeichnen jeweils eine Linie vom Rechteck in der Mitte zum Seitenrand, sodass so viele Felder am Seitenrand entstehen, wie es Teilnehmer in der Gruppe gibt (in der Regel vier, aber eventuell auch drei oder fünf).
  • Die letzte Person nummeriert die so entstandenen Seitenflächen von 1 bis 4 (bzw. bis 3 oder 5).

Jetzt stellt der Reihe nach jeweils eine Person eine Vermutung über Gemeinsamkeiten in der Gruppe an, z.B. "Alle sehen gerne fern." - Je nachdem, wie viele Personen dieser Aussage zustimmen, wird sie anschließend in das Feld mit dieser Zahl geschrieben, also in Feld 4, wenn vier Personen zustimmen usw. - Dies kann über eine vorgegebenen Zeitraum oder eine bestimmte Zahl von Runden (z.B. drei) erfolgen.

Anschließend werten die Mitglieder der Arbeitsgruppe ihr Ergebnis aus und geben sich einen dazu passenden Gruppennamen, der in der Mitte notiert wird.

Abschließend präsentiert ein nach Zufallsprinzip bestimmtes Mitglied der Arbeitsgruppe die Auswertung der Gruppe und den Gruppennamen im Plenum.

Materialien

Vorlagen zum Ausdrucken:

Eine kurze, klare Einführung findet sich auf dem Server von Kooperatives-Lernen.de:

"Die Methode ist in allen Fächern und Altersgruppen sowie vielen pädagogischen Kontexten variabel einsetzbar und gilt als besonders wirksam in der Stimulierung kognitiver Aktivität von Schülerinnen und Schülern, da die Lernenden erst allein nachdenken und ldeen/Antworten aufschreiben, bevor sie dann in einer zweiten Phase mit anderen zusammen Ideen austauschen, dabei strukturieren und möglicherweise weiterentwickeln. Sie ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, zunächst allein - ohne den Druck der Gruppenkommunikation - Antworten auf eine Fragestellung zu suchen."

Wie geht das digital?

Das geht mit ONCOO.

Eine gute Beschreibung dazu gibt es auf den Seiten von Unterrichten digital:

  • Anstelle eines Posters bietet ONCOO eine Art digitale Tabelle, in der die Ergebnisse, der jeweilige Bearbeitungsstand jedes Teilnehmers und die verbleibenden Bearbeitungszeiten angezeigt werden.
  • Die Schüler erarbeiten zunächst in Einzelarbeit (Think-Phase)ihre Inhalte, dann erst zeigt die App ihre Partner an, mit denen sie anschließend an einer Gruppenlösung (Pair-Phase) arbeiten.
  • Im Plenum (Share-Phase) können dann abschließend sowohl Einzel- als auch Gruppenlösungen angezeigt werden.

Quelle: Text zitiert und angepasst aus https://unterrichten.digital/2019/08/13/oncoo-online-kollaborativ-arbeiten/#Placemat

Ideen für DaF/DaZ

  • Lerner suchen Gemeinsamkeiten: Meine Freizeit, Wie ich lerne usw.
  • Lerner brainstormen zu einem Aufsatzthema ab B1: Die Zukunft des Buches: digital oder doch noch analog?

Linktipps

Siehe auch