Neurodidaktik: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Box|Zitat|Laut Margret Arnold (Herrmann, Ulrich, S. 189ff) gibt es (in Anlehnung an Renate Nummela Caine) zwölf Prinzipien, die das Lernen/Lehren strukturieren bzw. strukturieren sollten: | |||
# Schüler müssen die Möglichkeit haben, konkrete Erfahrungen zu machen. | # Schüler müssen die Möglichkeit haben, konkrete Erfahrungen zu machen. | ||
# Wenn [[Lernen#Lernprozess|Lernprozesse]] in soziale Situationen eingebunden sind, sind sie effektiver. | # Wenn [[Lernen#Lernprozess|Lernprozesse]] in soziale Situationen eingebunden sind, sind sie effektiver. | ||
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# Es wird effektiver gelernt, wenn Talente und individuelle Kompetenzen berücksichtigt werden. | # Es wird effektiver gelernt, wenn Talente und individuelle Kompetenzen berücksichtigt werden. | ||
Mit diesen Aspekten werden andere Schwerpunkte bei Lernprozessen benannt und hervorgehoben, als dies z. B. die Lerntheorie tut, obwohl es schwer fallen dürfte, wesentliche Kontraste zum Beispiel zum instrumentellen Konditionieren (Verstärkungslernen) zu formulieren. (Siehe auch: Margret Arnold, 2009, S. 190-192) | Mit diesen Aspekten werden andere Schwerpunkte bei Lernprozessen benannt und hervorgehoben, als dies z. B. die Lerntheorie tut, obwohl es schwer fallen dürfte, wesentliche Kontraste zum Beispiel zum instrumentellen Konditionieren (Verstärkungslernen) zu formulieren. (Siehe auch: Margret Arnold, 2009, S. 190-192)<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Neurodidaktik; 03.10.2017</ref>|Zitat}} | ||
== Fremdsprachenbezogene Neurolinguistik == | == Fremdsprachenbezogene Neurolinguistik == | ||
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==== Fremdsprachenlernen als individuelles Lernen ==== | ==== Fremdsprachenlernen als individuelles Lernen ==== | ||
* Sprachwissensrepräsentation und -verarbeitung ist individuell verschieden. | * Sprachwissensrepräsentation und -verarbeitung ist individuell verschieden. | ||
{{Zitat|Die Tatsache, dass Lernen immer an Vorwissen ansetzt, erfahrungsbasiert ist und auf individuellen Strukturen basiert, führt zur Erkenntnis, dass die entstehenden kognitiven Strukturen interindividuell unterschiedlich ausgeprägt sein werden. Von Lerner zu Lerner sind damit unterschiedliche Wissensbestände, aber auch Lernwege und -anlässe zu erwarten; was bei einem Lerner Erwerbsprozesse auslöst, muss dies nicht bei anderen (...). | {{Box|Zitat|Die Tatsache, dass Lernen immer an Vorwissen ansetzt, erfahrungsbasiert ist und auf individuellen Strukturen basiert, führt zur Erkenntnis, dass die entstehenden kognitiven Strukturen interindividuell unterschiedlich ausgeprägt sein werden. Von Lerner zu Lerner sind damit unterschiedliche Wissensbestände, aber auch Lernwege und -anlässe zu erwarten; was bei einem Lerner Erwerbsprozesse auslöst, muss dies nicht bei anderen (...).<ref>Lena Heine: Unterrichtsbezogene Fremdsprachenerwerbstheorien und neurowissenschaftliche Erkenntnis aus https://www.researchgate.net/profile/Heiner_Boettger/publication/276385422_Zum_neurodidaktischen_Umgang_mit_Mehrsprachigkeit_Konferenzband/links/5637262308aeb786b7042f69/Zum-neurodidaktischen-Umgang-mit-Mehrsprachigkeit-Konferenzband.pdf#page=119, S.48</ref>|Zitat}} | ||
==== Fremdsprachenlernen als Musterlernen ==== | ==== Fremdsprachenlernen als Musterlernen ==== | ||
* Annahme das Sprachenwissen auf Muster basieren | * Annahme das Sprachenwissen auf Muster basieren | ||
-> Konsequenz: zum Beispiel reichhaltigen Input mit entsprechenden Formen bieten und gleichzeitig die Mustererkennung erleichtern: (SOS-Methode, Hervorhebungen, neues Vokabular stets in der lexikalischen Umgebung einer Verwendung einführen | -> Konsequenz: zum Beispiel reichhaltigen Input mit entsprechenden Formen bieten und gleichzeitig die Mustererkennung erleichtern: (SOS-Methode, Hervorhebungen, neues Vokabular stets in der lexikalischen Umgebung einer Verwendung einführen | ||
== Kritik == | == Kritik == | ||
* | * https://de.wikipedia.org/wiki/Neurodidaktik#Kritik | ||
[[Kategorie:DaF-Glossar]] | [[Kategorie:DaF-Glossar]] |
Aktuelle Version vom 4. Juli 2020, 08:42 Uhr
Fremdsprachenbezogene Neurolinguistik
Die meisten neurobiologisch abgeleiteten didaktischen Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen beziehen sich auf allgemeine Aspekte von Lernen (siehe oben).
(fremd-)sprachenspezifische Aspekte
- Quelle u.a. [2]
Fremdsprachenlernen als multisensorisches Lernen
Beim Aufbau von neuem Wissen in der Fremdsprache sind immer auch andere Bereiche mitbetroffen.
- Vorwissen,
- nicht-sprachliche und auf andere Sinnesmodalitäten bezogene konzeptuelle Wissensbestandteile
-> Konsequenz: zum Beispiel beim lexikalischen Lernen Bewegungen und Gesten zur Unterstützung einsetzen
Fremdsprachenlernen als situatives Lernen
- Sprache kann man nicht ihrer sozialen Funktion trennen.
- Sprachwissen wird mit Repräsentationen über ihre sozialen Verwendungssituationen gespeichert.
-> Konsequenz: zum Beispiel Lerngelegenheiten in realen Verwendungssituationen oder ihrer Simulation (Theater, Rollenspiel)
Fremdsprachenlernen als emotives Lernen
- Sprache ist nicht von Emotionen trennbar.
-> Konsequenz: zum Beispiel emotionale Involvierung durch Simulation von Verwendungssituationen (Theater, Rollenspiel) oder auf der Metaebene Bewusstmachen von emotionalen Wirkungen von Fremdsprachen für das Individuum
Fremdsprachenlernen als individuelles Lernen
- Sprachwissensrepräsentation und -verarbeitung ist individuell verschieden.
Fremdsprachenlernen als Musterlernen
- Annahme das Sprachenwissen auf Muster basieren
-> Konsequenz: zum Beispiel reichhaltigen Input mit entsprechenden Formen bieten und gleichzeitig die Mustererkennung erleichtern: (SOS-Methode, Hervorhebungen, neues Vokabular stets in der lexikalischen Umgebung einer Verwendung einführen
Kritik
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Neurodidaktik; 03.10.2017
- ↑ Lena Heine: Unterrichtsbezogene Fremdsprachenerwerbstheorien und neurowissenschaftliche Erkenntnis aus https://www.researchgate.net/profile/Heiner_Boettger/publication/276385422_Zum_neurodidaktischen_Umgang_mit_Mehrsprachigkeit_Konferenzband/links/5637262308aeb786b7042f69/Zum-neurodidaktischen-Umgang-mit-Mehrsprachigkeit-Konferenzband.pdf#page=119, S.33
- ↑ Lena Heine: Unterrichtsbezogene Fremdsprachenerwerbstheorien und neurowissenschaftliche Erkenntnis aus https://www.researchgate.net/profile/Heiner_Boettger/publication/276385422_Zum_neurodidaktischen_Umgang_mit_Mehrsprachigkeit_Konferenzband/links/5637262308aeb786b7042f69/Zum-neurodidaktischen-Umgang-mit-Mehrsprachigkeit-Konferenzband.pdf#page=119, S.48