Ehrenamtlich Deutsch unterrichten: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM Deutsch Lernen
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* http://sprache-ist-integration.de/podcast-18-fehler/
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* https://soundcloud.com/spracheistintegration/18-fehler-die-neue-dafdaz-lehrerinnen-machen-und-wie-du-sie-vermeidest-intro
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Version vom 29. Januar 2019, 10:27 Uhr



Wie unterrichte ich DaF/DaZ (ehrenamtlich)?

10 Tipps von Prof. Hermann Funk

  • für Laien, die gern Deutsch-Sprachtraining mit Flüchtlingen betreiben wollen.

von dem Auslandsgermanistik-Experten Prof. Hermann Funk (Uni Jena):

Was Freiwillige bei der Sprachunterstützung von Flüchtlingen brauchen – und was nicht

  • von Hans-Jürgen Krumm (Universität Wien)

10 Praxistipps (hueber)

Ratgeber für ehrenamtliche Helfer- 12 Tipps (Klett)

10 Methoden nach dem Thannhauser Modell

Lernungewohnte Flüchtlinge im Deutschkurs

Was sind die Unterschiede zwischen lerngewohnten und lernungewohnten TeilnehmerInnen im Deutschkurs, und was muss ich beim Unterrichten einer lernungewohnten Gruppe beachten?

Blog: DaF für Flüchtlinge – Sprache ist Integration

Mini-Methoden

Podcast: 18 Fehler, die neue DaF/DaZ-LehrerInnen machen – und wie du sie vermeidest


Digitaler Werkzeugkoffer für ehrenamtliche Deutschlehrer

Unsere Tipps

Aufgabenorientierung

  • Die Lernenden sollen schwerpunktmäßig mit Aufgaben konfrontiert werden, die mit ihrer Lebenswelt zu tun haben bzw. zukünftige lebensweltliche Handlungen ermöglichen.
  • Lerner können in authentischen Kommunikationssituationen handeln und kommunikative Ziele erreichen: (Kauf einer Fahrkarte, Beratungsgespräch, ...)
  • Mehr im DaF-Wiki

Mündlich Kommunikation herrscht vor

  • Lernende immer wieder zum Sprechen bewegen!
  • Nützliche Redewendungen sollen in erster Linie als Chunks vermittelt, gelernt und angewandt werden.

Authentischen Lernmaterialien

  • reale Materialien: Fahrpläne, Stadtpläne, Formulare, Einkaufsseiten im Internet, Öffnungszeiten im Netz, Wohnungsanzeigen, Stellengesuche und -angebote usw.

Wortschatz

  • Kein Lernen von Einzelwörtern in Listen
  • häufig im Alltag gebrauchte Wendungen, Ausdrücke und ganze Sätze präsentieren und lernen und verwenden

Phonetik/Aussprache

Keine spezifischen Phonetikübungen!

  • im jeweiligen thematischen Kontext einbetten und trainieren
  • Probleme beim Sprechen thematisieren

Grammatik

So viel wie nötig!
  • Die Grammatikkenntnissen vermitteln, die für Sprachhandlungen (Kann ...) erforderlich sind.
  • Keine grammatikalischen Fachterminologie Grammatik-Begriffe thematisieren!
  • Die Vermittlung sollte ganzheitlich und vielfältig sein.
  • Grammatikarbeit muss alle Lernformen umfassen: Regelverstehen - Lernen durch Anwenden - Automatisierung - spielerisch - kreativ
  • Flüssigkeitstraining mit "Ich-Bezug der Übungsinhalte" (Die Lernenden sprechen als sie selbst!)
  • Das sprachliche Handeln muss "bedeutungsvoll", für den Lerner relevant sein.

Üben

  • Üben ist notwendig! Man braucht es zur Verarbeitung des Inputs, Prozeduralisierung und Automatisierung des neuen Stoffs
  • Sprechen lassen: Durch Sprechen lernt man Sprechen!
  • geeigneten situativ-kommunikativen Handlungsrahmen schaffen -> so authentisch wie möglich, unbedingt beachten, ob der Inhalt relevant für die Lerner ist
  • Lerner motivieren!
  • Übungen sollten den Lernenden ein Erfolgserlebnis ermöglichen.

Aktivierung der Lernenden

  • Anregungen zur Kommunikation
  • "kommunikative" Sozialformen: Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Speeddating, Kugellager (auch Karussell)
  • Bewegung im Raum
  • Spiele
  • Hilfen für das Lernen zu Hause geben. Fast alle Flüchtlinge besitzen ein Smartphone. Es gibt viele Materialien, auch in Arabisch-Deutsch, die das ABC voraussetzen. Dies hier ist ein Selbstlernprogramm zur Alphabetisierung für Arabisch sprechende Leute, was überhaupt keine Vorkenntnisse voraussetzt und vor wie auch begleitend zum Alphabetisierungskurs verwendet werden kann [1] Mehr zu den einzelnen Videos findet sich hier [[2]][[3]]

Alle Sinne ansprechen

  • hören, sehen, fühlen, riechen, schmecken

Fehlertoleranz

Sprachlicher "Erfahrungsschatz" der Lerner

  • Sie arbeiten meist mit sehr (besonders auch sprachlich u. kulturell) heterogene Gruppen.
  • Erfragen Sie:
  • die Fremdsprachenkompetenz: Welche Sprachen könnten für das Dolmetschen nützlich sein? Verständigungssprache innerhalb der Gruppe oder mit dem Lehrer
  • bisherige Fremdsprachenlernerfahrungen: Niveau, Sprachen, "Lernkultur" (An welche Methoden gewöhnt?)
  • Deutschvorkenntnisse?
  • Fremdwörter, die bei der Kommunikation helfen?

"Helferprinzip"

  • gegenseitige Hilfe: stärkere/schwächere Teilnehmende; Mit V./ ohne Vorkenntnisse; neu/alt

Sprachbegegnungen ermöglichen

  • den "Unterricht öffnen"
  • interessante Personen einladen, Personen des öffentlichen Lebens: Mitarbeiter des Bamf, die Verkäuferin von nebenan
  • Institutionen besuchen: Schule, Kindergarten
  • Exkursionen, Stadtspaziergänge organisieren mit kleinen Aufgaben
  • Mikroprojekte für Lerner anbieten: Theater, interkulturelle Präsentationen (Essen, Feste, Tanz usw.)
  • Unbedingt den Kontakt zu Menschen der unmittelbaren Umgebung herstellen: interkulturelle Begegnungen helfen beiden Seiten

Binnendifferenzierung

  1. Die Stärken (sprachliche und soziale Kompetenzen) der Lerner erkennen, fördern und für das gemeinsame Lernen nutzen. (siehe "Helferprinzip")
  2. Defizite analysieren, geplant abbauen


Sammlung von Unterrichtsideen

Literaturliste

  • Sehr gut sortierte Literaturliste des DaZ-Forums (Halle)
  • Materialien für Deutsch als Zweitsprache in der Mittelschule (BLLV)-> Literatur-Tipps von Lehrwerken bis Tipps zur Weiterbildung


Siehe auch


Name / Urheber

Inhalt

Lizenz / Anmerkungen

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