Interkulturelles Training

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Unter einem Interkulturellen Training versteht man allgemein Seminare zur Vermittlung von Interkultureller Kompetenz; sowohl im beruflichen als auch im nicht-beruflichen Kontext. In Abgrenzung zu einem Interkulturellen Coaching, bei dem Einzelpersonen geschult werden, kann bei Interkulturellen Trainings von einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 2-15 Personen ausgegangen werden. Es wird dabei zwischen Trainings mit einzelnen Seminarleitern oder 2 Seminarleitern [bi-kulturelles Trainertandem] unterschieden. Zudem gibt es vier verschiedene Formen von Interkulturellen Trainings: kulturübergreifend-informatorische Trainings, kulturspezifisch-interaktionsorientierte Trainings, kulturübergreifend-interaktionsorientierte Trainings und kulturspezifisch-informatorische Trainings.

Eine genauere Übersicht zu den einzelnen Trainingsformen findet sich unter anderem unter folgendem Link Definition Interkulturelles Training.


Stärkere Abgrenzung der zu vermittelnden Kompetenzen in Interkulturellen Trainings

Interkulturelle Trainings unterteilen sich dabei in eine kognitive, eine affektive und eine verhaltensbezogene Ebene: Die kognitive Ebene bezeichnet dabei das explizite Wissen, welches eine Person über andere Kulturen besitzt. Hierzu gehört die Kenntnis der eigenen kulturellen Werte ebenso wie Wissen über die jeweils andere Kultur. In diese Ebene spielen ebenso Kenntnisse über interkulturelle Theorien hinein.

Die affektive Ebene bezeichnet die Gefühlsebene interkulturell kommunizierender Menschen. Hierzu zählen einerseits die emotionale Stabilität, die im Umgang mit anderen Kulturen vonnöten ist und andererseits die mentale Einstellung gegenüber anderen Kulturen. Zu dieser Thematik gehört ebenso die Intention der jeweiligen Gesprächspartner, Interkulturelle Kommunikation erfolgreich zu betreiben, sich auf einen (anderskulturellen) Gegenüber einzustellen und von ihm oder ihr zu lernen.

Die verhaltensbezogene Ebene vereint letztlich die beiden oben genannten Ebenen: Es geht hierbei größtenteils darum, dass erlernte Wissen und Können der kognitiven und affektiven Ebene in reale interkulturelle Situationen umzusetzen, sich angemessen zu verhalten und seine Kommunikationsziele somit zu erreichen.

Unterscheidung kulturspezifischer und kulturübergreifender Intrkultureller Trainings

Kulturspezifische Interkulturelle Trainings zeichnen sich vor allem durch Wissen über eine bestimmte Nationalkultur, zum Beispiel die russische Kultur, aus. Eine auf Russland ausgerichtete, kulturspezifische Kompetenz schafft in diesem Fall die Voraussetzung für den effektiven Umgang mit Menschen aus Russland, jedoch nicht unbedingt für den Umgang mit anderen Kulturen, wie zum Beispiel der chinesischen Kultur. „Vertieftes Wissen um Normen, Werte und Sprache einer Kultur gilt generell als nicht zu umgehende Voraussetzung für eine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation. Es ist aber keine Garantie für deren Gelingen.“ (Bertallo, Alain u.a. (2004): Verwirrende Realitäten - Interkulturelle Kompetenz mit Critical Incidents trainieren, Zürich: Verlag Pestalozzianum an der Pädagogischen Hochschule Zürich, Seite 19)

Ein kulturallgemeines Interkulturelles Training zeichnet sich hingegen durch Denk- und Verhaltensweisen aus, die in sehr vielen (wenn nicht sogar in allen) Kulturen helfen, interkulturelle Missverständnisse zu vermeiden. Ein mit dieser Kompetenz ausgestatteter Mensch kann (rein theoretisch) mit demselben Wissen in Russland, China und vielen anderen Ländern erfolgreich bestehen. Hierbei muss allerdings erwähnt werden, dass man durch eine kulturallgemeine Kompetenz keinesfalls so gut auf ein spezifisches Zielland vorbereitet ist, wie dies mit einer kulturspezifischen Kompetenz der Fall ist.

Wie die Praxis zeigt, sind kulturspezifische und kulturallgemeine Ansätze selten trennbar, sondern werden im Idealfall in Kombination eingesetzt, um so eine noch effektivere Ausprägung von interkultureller Kompetenz zu erreichen.


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