Stationenlernen

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Lernstationen im DaF-Unterricht - von johaka
mit fächerunabhängigen Informationen

Stationenlernen ist eine Form des offenen Unterrichts, in der Schüler individuell oder in Kleingruppen aktiv und selbständig tätig werden.

Der Lehrer stellt "Lerninseln" bereit. Das Material der verschiedenen Lernstationen kann sich um ein Thema zentrieren, kann sich an den verschiedenen Lernwegen orientieren oder kann zur Wiederholung der Stoffes dienen.

Ein "Laufzettel" für jede Schülergruppe gibt den Schülern Hinweise, was von ihnen erwartet wird.

Grundgedanken

Stationenlernen ist als eine aktivierende Arbeitsform eine Alternative zum frontalen Unterricht.

Prinzip beim Stationenlernen ist, dass Schüler in einer Gruppenarbeit innerhalb einer Unterrichtsstunde durch eine Vielfalt verschiedener Aufgaben an einzelnen Stationen (wird im Folgenden erklärt) unterschiedliche Aspekte eines Lernstoffes selbstständig erarbeiten: Alle Fertigkeiten können durch die Art der ausgewählten Materialien und Aufgabenstellungen angesprochen werden. Nicht nur die im Schulalltag üblichen Fertigkeiten wie Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben werden in Anspruch genommen, sondern auch Fühlen und Schmecken können an den Stationen praktiziert werden.

Diese Methode trägt dazu bei, dass die Schüler selbst eine aktive und verantwortungsvolle Rolle innerhalb des Lernprozesses haben. Denn die Schüler sitzen nicht die ganze Stunde an einem Platz, sondern wechseln z.B. jede 10 Minuten die Station im Klassenraum und damit auch die Arbeitsweise, dabei tragen die Schüler innerhalb ihrer eigenen Gruppe die Verantwortung die jeweilige Aufgabe anforderungsgemäß und innerhalb der verabredeten Zeit zu erledigen.

Diese Methode bietet in allen Fächern für die inhaltliche Erarbeitung eines Stoffes Möglichkeiten zu individuellem und intensivem Lernen, durch die selbstständige Arbeit mit den Inhalten und den variablen Zugriffen.

Stationenlernen umfasst mehrere Phasen: Vorbereitung (Lehrerarbeit); Einführung in Thema und Anforderungen an die Schüler (Lehrer); Stationenarbeit (Aufgaben erledigen); Nachbereitung (Sammeln/Vergleichen o.Ä. der erarbeiteten Aufträge in den Gruppen).

Am Ende einer Unterrichtsstunde haben alle Schüler alle Aufgaben erledigt.


"Methode: schülerorientiertes Verfahren - längere Phase des selbständigen individuellen Lernens
Ziel: einen Lerngegenstand aus verschiedenen Perspektiven, auf verschiedenen „Kanälen“ und mit verschiedenen Methoden erarbeiten
Effekt: verschiedene Sinne einsetzen - Stationen und Arbeitsweg selbstverantwortlich angehen"


Erfahrungen mit Stationenlernen im Deutschunterricht in den Niederlanden

Die bisherigen Versuche im Norden der Niederlande mit dieser Unterrichtsform verliefen zufriedenstellend.

Das anfänglich erwartete Chaos blieb aus oder sehr überschaubar, die Motivation der Schüler war ausgesprochen hoch. Denn natürlich erhält der Lehrer eine neue Rolle, die des Begleiters. Zum Glück lässt diese Rolle Zeit für Observation von Schülern.

Wie verläuft Stationenlernen?

Stationenlernen fordert vom Lehrer eine deutliche und ausführliche Planung im Voraus.

Das Stationenlernen ist kurz in einige Teilpunkte aufzuteilen:

  • Ein Einstiegsgespräch findet statt.
  • Ein Stationenrundgang bietet die Gelegenheit zu kurzen Aufklärungen.
  • Arbeit an den Stationen. Die Schüler arbeiten jeweils zwanzig Minuten an einer Station, danach wird gewechselt. Ist ein Schüler oder eine Kleingruppe innerhalb zwanzig Minuten mit der Stationsarbeit fertig, dann sollte es so geregelt sein, dass eine oder mehrere Extrastationen verfügbar sind.
  • Präsentationen in einer Art Reflexion: Die Schüler berichten über ihre Arbeit; Lernergebnisse, Produkte, Antworten aus dem Fahrplan und Selbstgemachtes werden präsentiert. Eine Präsentation halten ist sehr spannend und ist hilfreich beim Erweitern der emotionalen Kompetenz. Die Schüler sind reflexiv beschäftigt und es gibt einen wichtigen Wiederholungsaspekt. Denn alle Kleingruppen präsentieren ihre Ergebnisse und gelegentlich gibt es Wiederholungen. Dadurch dass es Wiederholungen gibt, werden die Ergebnisse besser behalten.

Die Vorbereitung kostet natürlich mehr Zeit als der normale Unterricht.

Literatur

  • Bovet/Huwendiek (Hrsg.), Leitfaden Schulpraxis, Pädagogik und Psychologie für den Lehrberuf, Cornelsen 2000, ISBN 3-589-23900-X, S. 80
  • Methoden für den Unterricht, 75 kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende, herausgegeben und erarbeitet von Wolfgang Mattes, Schöningh 2000, ISBN 3-14-023815-0, S. 56 f
  • Peterßen, W.H.: Kleines Methoden-Lexikon. Oldenbourg; München 1999, ISBN 3-486-03443-X
  • Altenburg E, Arnold G, Schüürmann A: Stationenlernen im fächerübergreifenden Sachunterricht, Didaktische Anleitung mit vielseitigen Ideen aus der Praxis. Donauwört 2003 AuerVerlag GmbH
  • Püttmann C und Rogowski H: Lernen an Stationen im Pädagogikunterricht Band 2. Drei Stationen mit Kopiervorlagen für den Pädagogikunterricht in der Sekundarstufe 2. Hohengehren 2008, Schneider Verlag

Siehe auch