Stationenlernen

Aus ZUM Deutsch Lernen

Vorlage:Kurzinfo-1 Stationenlernen ist eine Form des offenen Unterrichts, in der Schüler individuell oder in Kleingruppen aktiv und selbständig tätig werden.

Der Lehrer stellt "Lerninseln" bereit. Das Material der verschiedenen Lernstationen kann sich um ein Thema zentrieren, kann sich an den verschiedenen Lernwegen orientieren oder kann zur Wiederholung der Stoffes dienen.

Ein "Laufzettel" für jede Schülergruppe gibt den Schülern Hinweise, was von ihnen erwartet wird.

Grundgedanken

Beim Stationenlernen wird durch eine Vielfalt unterschiedlichster Aufgaben ein Lernweg zum Stoff eingeschlagen: Alle Fertigkeiten werden durch die Art der ausgewählten Materialien und Aufgabenstellungen angesprochen. Nicht nur die im Schulalltag üblichen Fertigkeiten wie Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben werden in Anspruch genommen, sondern auch Fühlen und Schmecken können an den Stationen praktiziert werden. Darüber hinaus trägt diese Methode dazu bei, dass die Schüler selbst eine aktive und verantwortungsvolle Rolle innerhalb des Lernprozesses haben. Denn die Schüler sitzen nicht die ganze Stunde, sondern (z.B.) jede zwanzig Minuten wird die Station gewechselt und die Schüler tragen die Verantwortung ihre eigene Aufgaben zu korrigieren.

Diese Methode bietet in allen Fächern für die inhaltliche Erarbeitung eines Stoffes die Möglichkeiten zu individuellem und intensivem Lernen. Stationenlernen umfasst mehrere Phasen, wie zum Beispiel eine Einleitung, in einer Unterrichtsreihe oder sogar den gesamten Prozess. Dabei geht es um die Bearbeitung komplexer Aufgaben. Zum Beispiel: Viel lesen (Woher kommt der Weihnachtsmann?) oder selber eine Kurzgeschichte schreiben. Dazu bietet Stationenlernen hoch motivierten Schülern die Möglichkeit innerhalb der Pflichtstationen extra Aufgaben zu bearbeiten.

Erfahrungen mit Stationenlernen im Deutschunterricht in den Niederlanden

Die bisherigen Versuche im Norden der Niederlande mit dieser Unterrichtsform verliefen zufrieden stellend.

Das anfänglich erwartete Chaos blieb aus oder sehr überschaubar, die Motivation der Schüler war ausgesprochen hoch. Denn natürlich erhält der Lehrer eine neue Rolle, die des Begleiters. Zum Glück lässt diese Rolle Zeit für Observation von Schülern.

Wie verläuft Stationenlernen?

Stationenlernen fordert vom Lehrer eine deutliche und ausführliche Planung im Voraus.

Das Stationenlernen ist kurz in einige Teilpunkte aufzuteilen:

  • Ein Einstiegsgespräch findet statt.
  • Ein Stationenrundgang bietet die Gelegenheit zu kurzen Aufklärungen.
  • Arbeit an den Stationen. Die Schüler arbeiten jeweils zwanzig Minuten an einer Station, danach wird gewechselt. Ist ein Schüler oder eine Kleingruppe innerhalb zwanzig Minuten mit der Stationsarbeit fertig, dann sollte es so geregelt sein, dass eine oder mehrere Extrastationen verfügbar sind.
  • Präsentationen in einer Art Reflexion: Die Schüler berichten über ihre Arbeit; Lernergebnisse, Produkte, Antworten aus dem Fahrplan und Selbstgemachtes werden präsentiert. Eine Präsentation halten ist sehr spannend und ist hilfreich beim Erweitern der emotionalen Kompetenz. Die Schüler sind reflexiv beschäftigt und es gibt einen wichtigen Wiederholungsaspekt. Denn alle Kleingruppen präsentieren ihre Ergebnisse und gelegentlich gibt es Wiederholungen. Dadurch dass es Wiederholungen gibt, werden die Ergebnisse besser behalten.


Die Vorbereitung kostet natürlich mehr Zeit als der normale Unterricht.

Ein Beispiel kann man sich im auf der Website www.leraar24.nl anschauen.

Quellen

  • Altenburg E, Arnold G, Schüürmann A: Stationenlernen im fächerübergreifenden Sachunterricht, Didaktische Anleitung mit vielseitigen Ideen aus der Praxis. Donauwört 2003 AuerVerlag GmbH
  • Püttmann C und Rogowski H: Lernen an Stationen im Pädagogikunterricht Band 2. Drei Stationen mit Kopiervorlagen für den Pädagogikunterricht in der Sekundarstufe 2. Hohengehren 2008, Schneider Verlag

Siehe auch


vielfalt-lernen:Stationenlernen