Sprachprestige
Sprachprestige beschreibt das unterschiedliche Ansehen, das Sprachen in einer Gesellschaft genießen. So werden Sprachen mit hohem Sprachprestige als wertvoll erachtet und das Erlernen dieser Sprachen entsprechend als Gewinn. Sprachen mit geringem Sprachprestige werden demgegenüber als weniger wichtig, teils auch als hinderlich (etwa für den Deutschspracherwerb) wahrgenommen.
Europäische Sprachen verfügen in der Regel über ein hohes Sprachprestige, so wird etwa Englisch oder Französisch in der Schule unterrichtet und eine hohe Sprachkompetenz in diesen Sprachen als Arbeitsmarktressource angesehen.
Häufige Erstsprachen von zugewanderten Personen, wie etwa Türkisch, Arabisch oder Russisch, haben hingegen ein tendenziell niedrigeres Sprachprestige[1], was mit einer Abwertung der Sprachen in alltäglichen Situationen einhergehen kann. Zudem werden Sprachen mit geringerem Sprachprestige seltener als Unterrichtsfächer oder auch als bedeutsame Ressorucen für den Arbeitsmarkt erkannt.
- ↑ Adler, Astrid/Ribeiro Silveira, Maria (2021d): Einstellungen zu Sprachen und mehrsprachigen Kindergärten. Sprache in Zahlen: Folge 5. In: Sprachreport 4/2021. Mannheim: Leibniz-Institut für Deutsche Sprache. S. 4-9. https://doi.org/10.14618/sr-4-2021_adl