Tablets im DaF-Unterricht: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2020, 21:43 Uhr
Für unsere Schüler ist eine Welt ohne Computer oder der Kommunikationsmedien wie Smartphones und Tablets kaum vorstellbar. Technologische Veränderungen wirken sich unaufhaltsam direkt auf das Zusammenleben in unserer Gesellschaft aus. Betroffen sind soziale, politische und ökonomische Prozesse. Beispiele dafür sind Veränderungen in der Diskurskultur, die Verstärkung des Inszenierungscharakters der Wirklichkeit (virtuelle Realitäten, Rollen, Identitäten im Internet), neue Formen der globalen Kooperation und Produktion („Industrie 4.0“).
Welche Antworten gibt die Schule auf diese Herausforderungen?
Die Schule muss auf diese Umbrüche angemessen reagieren und Schülerinnen und Schüler auf die veränderte Lebenswelt vorbereiten. Kompetenzorientierung und konstruktivistische Lehransätze im Kontext der Digitalisierung der Lebenswelt sind in aller Munde, aber bei der konkreten und erfolgsorientierten Umsetzung, stehen Bildungsexperten und Lehrkräfte noch am Anfang.
Medienkompetenz, um das Potential der neuen Technologien angemessen zu nutzen, aber auch performative Kompetenz, um den kritischen Umgang und die Nutzung sozialer Medien zu ermöglichen, sollten fester Bestandteil eines jeden Curriculums sein.
Natürlich ist auch das Fremdsprachenlernen von technologischen Veränderungen betroffen. Kontexte, in der die fremde Sprache gebraucht werden, verschieben sich immer weiter in die Welt des Internets. Hier findet ebenfalls relevante Kommunikation statt und erweitert somit die Qualität herkömmlicher Kompetenzbereiche. Gleichzeitig erweitern neue Technologien den Zugang zur fremden Sprache, bieten authentischen Sprachinput und die Möglichkeit, sich mit anderen Lernern und Muttersprachlern austauschen, was wiederum auf die kulturelle Sensibilisierung der Lerner wirkt.
Tablets sind mehr als nur ein Ersatz für das statische Computerkabinett. Natürlich ist du Nutzung leichter, beweglicher Geräte ein wichtiger Mehrwert. Der Einsatz mobiler Endgeräte im Unterricht simuliert gleichzeitig auch deren Gebrauch in fremdsprachlichen Situationen und zeigt ebenso Möglichkeiten, wie diese Geräte für das lebenslange Lernen eingesetzt werden können.
Zusammengefasst lassen sich folgende Vorteile von Tablets im Fremdsprachenunterricht nennen:
- Lernerzentrierte Arbeit mit ausgewählten Apps
- Arbeit mit authentischem Material aus dem Internet (Bereitstellung von Dateien für das Training von HV oder LV)
- Unterstützung kollaborativer Methoden
- Unterstützung der Binnendifferenzierung: Verwendung von individuell auf die Bedürfnisse der Schüler zugeschnittene Materialien und Arbeitsaufträgen
- ideal für projektorientiertes Lernen
- Förderung der Kreativität und Outputorientierung: Erstellung von multimedialen Produkten
- Entwicklung der Lernerautonomie
Nicht zu vergessen ist die Herausforderung für die Lehrkräfte.
Unser Anspruch sollte zunehmend darauf ausgerichtet werden, unsere Schüler im Sinne einer modernen Medienerziehung zu einem kritischen, konstruktiven Umgang mit den nicht überschaubaren und oft nicht verifizierbaren Inhalten zu befähigen. Das setzt ein hohes Maß an Wissen und Können auf Seiten der Lehrkraft voraus, aber auch personale Kompetenz, sich auf diesem Gebiet professionell fortbilden zu wollen und offen für das gemeinsame Lernen mit Schülern zu sein, bei der die Rolle von Lehrenden und Lernenden auf den Kopf gestellt wird.
Welche Medienkompetenzen sollten DaF-Lehrkräfte besitzen? Eine mögliche (kurze) Antwort findet man im Europäischen Profilraster für Sprachlehrende: eGrid Page
Eingeteilt in 3 Phasen, die sich jeweils in 2 Untergruppen teilen, findet man ab der Phase 2.2 folgende Forderungen:
2.2
- kann Online-Aufgaben für Lernende erstellen und diese tutorieren
- kann geeignete Software für Bilder, Video- und Audio-Dateien benutzen
3.1
- kann Lernende anleiten, online-Übungen für ihren individuellen Bedarf auszuwählen und zu nutzen.
- kann Audio- und Videodateien bearbeiten und anpassen.
- kann Kolleginnen/Kollegen zeigen, wie man neue Soft- und Hardware benutzt.
- kann Projektarbeit mit digitalen Medien (eine Kamera, das Internet, soziale Netzwerke) koordinieren.
- kann die meisten Probleme mit digitaler Ausstattung im Klassenraum selbst beheben.
3.2
- kann Lernende anleiten, alle gängigen digitalen Medien im Klassenraum (interaktive Tafeln, ihre mobilen Endgeräte, Tablets) sinnvoll zum Sprachenlernen einzusetzen.
- kann Kolleginnen/Kollegen zeigen, wie man das Potential vorhandener digitaler Medien und webbasierter Ressourcen für das Unterrichten nutzt.
- kann Blended Learning-Einheiten unter Einsatz von Lernplattformen z.B. Moodle erstellen.
Ideen
Unterrichtsszenarien:
- Lernfeld: Verkaufsgespräche zielorientiert führen
Linksammlung
- Substitution/Ersetzen -> Augmentation/Erweiterung -> Modification/Veränderung -> Redefinition/Neudefinition
- Beispielsammlung auf Pinterest
- Tablets im DaF-Unterricht - Das digitale Klassenzimmer (Goethe-Institut)
- Tablets im Unterricht - Digital, mobil und vernetzt von Prof. Dr. Kerstin Mayrberger
- Tablets im Einsatz Medienpädagogische Praxis-Inspirationen aus dem Projekt „Multimedia-Landschaften für Kinder“ - sehr schöne Beispiele für den Einsatz von T mit Kindern
- „Tablets im Einsatz“: Broschüre mit medienpädagogischen Praxis-Inspirationen - Download (PDF, 4 MB); 30 medienpädagogische Methoden
- Artikel: Mobiles Lernen im #DaF-Unterricht" von T. Strasser auf #goethe.de …
- Empfehlenswerte Apps für Digital Storytelling im Sprachunterricht
Beispiele aus dem DaF-Unterricht
- Augen in der Großstadt – Ein Workshop mit iPad und vielen kreativen Schülern (im Landeskunde-Blog)
- http://ipad-klasse.
Siehe auch
- Handys im DaF- und DaZ-Unterricht: Ideensammlung im DaF-Blog von Cornelia