Generative Grammatik: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. September 2019, 14:04 Uhr

Innerhalb der Linguistik gibt es die sogenannte Systemlinguistik, die sich mit Grammatiken beschäftigt. Es gibt 3 Arten von Grammatik :

  1. Traditionelle Grammatik (TG)
  2. Dependenz-/Valenzgrammatik (DG)
  3. Generative Grammatik (GG)

In diesem Artikel möchte ich mich auf die 'Generative Grammatik (GG) konzentrieren. Die generative Grammatik unterscheidet zwischen

  • Kompetenz
  • Performanz

Kompetenz ist der passive Teil, d.h. es geht um das System einer Sprache, das was man unbewusst weiß und anwendet in seiner Muttersprache. Es geht um den Aufbau einer Sprache.

Performanz ist der aktive Teil, d.h. es geht um das Sprechen einer Sprache, die Sprachhandlung.

Im Gegensatz zur traditionellen Grammatik, die von der Sprachhandlung ausgeht, ist die generative Grammatik an der Kompetenz, am Aufbau einer Sprache interessiert. Ihr Ziel ist es, eine universelle Grammatik zu finden, die für so viele Sprachen wie möglich gilt. Anlass ist die Tatsache, dass Muttersprachler hören können, dass etwas in einem Satz falsch ist ohne zu wissen warum. Das kommt daher, dass man sich der grammatikalischen Regeln seiner Muttersprache oft nicht bewusst ist. Man kann sie nicht benennen, aber anwenden. Zum Beispiel können deutsche Muttersprachler die Wechselpräpositionen sofort mit dem richtigen Fall verwenden, ohne die Regel dahinter zu kennen. Ein Muttersprachler würde nie sagen: Ich stelle die Flasche auf dem Tisch.

Um eine universelle Grammatik unterteilt die generative Grammatik Sätze in unterschiedliche Phrasen. Diese Phrasen sollen am Satz: Ich schreibe einen Brief mit einem Füller deutlich gemacht werden.

'''NP (Nominalphrase)''' - derjenige: 			Ich 

'''VP (Verbalphrase)''' – was er macht: 		schreibe einen Brief

'''PP (Präpositionalphrase)''' – womit er das macht: 	mit einem Füller.

Jede Phrase für sich kann nicht alleine stehen, aber mehrmals in einem Satz vorkommen.

Hiermit verfolgt die generative Grammatik das Ziel herauszubekommen, wie viele Nominal-, Verbal- und Präpositionalphrasen es in jeder Sprachen gibt und ob man daran eine Urgrammatik ablesen kann. Noam Chomsky ist einer der Hauptvertreter dieses Forschungsgebietes.

Um dies anschaulich zu machen, macht die GG den Aufbau eines Satzes anhand von sogenannten Baumdiagrammen bzw. Konstituentendiagrammen deutlich. Ein Satz wird in seine verschiedenen Phrasen (NP, VP, PP) unterteilt und diese Phrasen dann wieder in ihre Konstituenten wie Nomen(N), Verben (V), Artikel (Det) etc.

Baum- bzw. Konstituentendiagramm:

					S

NP			      VP					PP

					 NP					 NP
	
  N		      V		 DET		  N		 P	DET		   N
	
Ich 		schreibe 	einen 		Brief 		mit 	einem 	             Füller.

N 	Nomen
V	Verb
DET	Determinierer (alle Artikel+ Artikelwörter)
P	Präposition

Zusammenfassend kann man sagen: die Generative Grammatik ist an der Kompetenz interessiert, sie will

eine universelle Grammatikregel entdecken, die für alle Sprachen gilt
Grammatikalität von Sätzen erklären
the I-language finden.