Lernstrategien im Fremdsprachenunterricht: Unterschied zwischen den Versionen
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<ref name="">Bezugsangabe</ref> Bimmel,P.(2013) Ruim dertig jaar onderzoek naar leerstrategieën bij het leren van vreemde talen. In: Levende Talen Tijdschrift. 14. jaargang, nummer 1, april 2013 | <ref name="">Bezugsangabe</ref> Bimmel,P.(2013) Ruim dertig jaar onderzoek naar leerstrategieën bij het leren van vreemde talen. In: Levende Talen Tijdschrift. 14. jaargang, nummer 1, april 2013 | ||
Version vom 16. Juni 2013, 12:54 Uhr
Einleitung
„Wenn du einem Menschen einen Fisch gibst, dann gibst du ihm für einen Tag zu essen.
Wenn du einem Menschen das Fischen beibringst, dann gibst du ihm für sein Leben lang zu essen".
(altchinesische Weisheit, zitiert nach Bimmel/ Rampillon 2000: 7).
Die Vermittlung von Lernstrategien und die Förderung des selbstständigen Lernens sind heute in vielen Fremdsprachencurricula als Lernziele fest verankert. Was genau das bedeutet, wird häufig nur sehr allgemein formuliert, etwa in dem Sinne, dass der Fremdsprachenunterricht den Auftrag habe, Lernstrategien, die zum selbstständigen Lernen befähigen, zu vermitteln. In diesem Beitrag wird kurz auf einigen Forschungsergebnissen und Methoden zu Lernstrategien eingegangen. Es werden Lernhandlungen mittels einer Tabelle klassifiziert und anhand eines konkreten Beispiels zum sprachlichen Teilkompetenz Wortschatzerwerb ausgearbeitet.
Definition Lernstrategie
‚Lernerstrategien’ umfassen sowohl Lernstrategien als auch Sprachverwendungsstrategien (Kommunikationsstrategien) (Tönshoff 1995: 240). Auch Bimmel und Rampillon (2000: 62) unterscheiden zwischen Sprachlernstrategien und Sprachgebrauchsstrategien, wobei erstere die Strategien beschreibt, die Lernende zum Erwerb einer Sprache nutzen und die zweite eher dem kommunikativen Gebrauch und dem Verstehensprozesse einer Sprache zugeordnet werden. Der Begriff Lernstrategie zeichnet sich durch eine verwirrende Vielfalt von Versuchen aus, den Strategiebegriff zu definieren (Grenfell/Macaro 2007). Umstritten ist besonders die Frage, ob Strategien grundsätzlich bewusst angewandt werden. Für didaktische Zwecke ist die Antwort auf diese Frage – und damit die Strategiedefinition – keineswegs egal (Bimmel 2013). Westhoff (2001: 687) schlägt folgende Definition vor: „Eine Lernstrategie ist ein Handlungsplan, um ein Lernziel zu erreichen“. Oft geht es dabei um Handlungen, die sich –nicht direkt beobachtbar – im Kopf der Lernenden abspielen (sog. „mentale Handlungen“), wie z. B. Kenntnisse der Muttersprache übertragen. Aber es kann durchaus auch um direkt beobachtbare Handlungen gehen, wie z. B. mit Hilfe von Vokabelkarten Wortschatz wiederholen.
Ein Beispiel für eine mentale Handlung für Niederländische Schüler ist die Ratestrategie. Deutsch und Niederländisch sind nah verwandte Sprachen. Niederländer können deutsche Texte, selbst wenn sie sie nicht verstehen, oft gut lesen. Das hängt sowohl mit der großen Übereinstimmung der Wortstellung als auch mit der Ähnlichkeit der Intonation zusammen. Viele Wörter sehen sogar gleich aus (vgl. auto, geheim, arm usw.) Auch unter Berücksichtigung der ‚2.Lautverschiebung‘, werden Wörter erschließbar (vgl. Wasser - water scheinen - schijnen usw.) Die Wortverwandtschaft unterstützt damit den Wortschatzerwerb. Übrigens hat das Wort Ratestrategie in der deutschen Sprache eine andere Bedeutung: "Zu Ratestrategien kommt es, wenn die Stufe der Automatisierung der Lesevorgänge im Leselehrgang übersprungen oder wegen zu geringer Übungsintensität nicht erreicht wurde“. (Auszug aus: universelles Lesetraining, Rehadat, Eugen Traeger Verlag). Im Fremdsprachenunterricht in den Niederlanden hat der Begriff eher einen positiven Stellenwert. Ratestrategien in den Niederlanden sind ein Hilfsmittel, die dazu beitragen Wörter und Satzteile schneller und besser verstehen zu können.
Entsprechend der Westhoffschen Strategiedefinition und in Anschluss an kognitivistische Lerntheorien (vgl. O’Malley / Chamot 1990) können Lernstrategien als Bedingungs-Handlungs-Paare beschrieben werden („Wenn es mein Lernziel ist, XYZ zu erreichen, dann führe ich die strategische Lernhandlung so-und-so aus“). Ein Lernziel könnte zum Beispiel sein: „Ich möchte mir die Redemittel aus Lektion X des Lehrwerks merken“. Eine Lernstrategie wäre dann ein Handlungsplan, um dieses Lernziel zu erreichen. Zum Beispiel: „Wenn es mein Lernziel ist, mir Redemittel zu merken, dann wiederhole ich sie, indem ich Dialoge schreibe oder Kontexte erfinde, in denen die Redemittel wiederholt vorkommen“. Die strategische Lernhandlung besteht in diesem Fall darin, dass der oder die Lernende die Redemittel wiederholt, indem er oder sie Dialoge schreibt bzw. Kontexte erfindet.
Unterschiedliche Rollen des Lernenden
Die kognitiven Prozesse aus der Westhoffschen Strategiedefinition unterscheiden zwei unterschiedliche Rollen; Eine Rolle ist die des mentalen Managers kognitiver Prozesse (das Lernen planen, einrichten, beobachten, steuern, auswerten und reflektieren);die andere die des Ausführenden strategischer Lernhandlungen (z. B. Wortbedeutungen aus dem Kontext ableiten, sich Notizen machen, ein Assoziogramm herstellen, Regelmäßigkeiten ermitteln).
Klassifizierung
Die Tabelle zeigt eine Klassifizierung strategischer Lernhandlungen, von denen in empirischen Studien nachgewiesen wurde, dass erfolgreiche und erfahrene Fremdsprachenlernende sie beim Sprachenlernen einsetzen (Cohen / Macaro 2007). Erläuterungen zu den einzelnen strategischen Lernhandlungen finden sich in Bimmel und Rampillon (2000).
MEMORISIEREN | SPRACHVERARBEITUNG | SPRACHGEBRAUCH | |
---|---|---|---|
KOGNITIVE ZIELE | – Wortgruppen bilden(kategorisieren)
– Kontexte erfinden – Neue Kombinationen machen – visualisieren – Rhythmus verwenden – Reim verwenden – Assoziogramm – Eselsbrücken verwenden – wiederholen – Vokabelkartei – emotionale Bezüge herstellen – ... |
– sich Notizen machen
– markieren – Wörter und Ausdrücke analysieren – Sprachen miteinander vergleichen – Kenntnisse der Muttersprache übertragen – Regelmäßigkeiten ermitteln – Regeln anwenden – Hilfsmittel verwenden - ... |
Rezeptiv (Lesen, Hören)
Textinhalte vorhersagen / Hypothesen
bilden und überprüfen
– Bedeutungen aufgrund sprachlicher Hinweise erraten
– Bedeutungen aus dem Kontext ableiten
– ... |
Das mentale Management kognitiver Prozesse ist Bestandteil des metakognitiven Bereichs (Schreblowski / Hasselhorn 2006).In diesem Bereich spielen bewusste mentale Prozesse ab. Der Lernende erkundet eine Aufgabe, setzt sich Ziele und generiert dazu passende Lernstrategien. In diesem Selbststeuerungsprozess macht der Lernende also Folgendes[1]:
- Das eigene Lernen planen und einrichten;
- Das eigene Lernen beobachten und steuern;
- Das eigene Lernen reflektieren und auswerten.
Strategievermittlung
[2] Bimmel,P.(2013) Ruim dertig jaar onderzoek naar leerstrategieën bij het leren van vreemde talen. In: Levende Talen Tijdschrift. 14. jaargang, nummer 1, april 2013