TPRS: Unterschied zwischen den Versionen
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;2. Die Verständlichkeit: Das Tempo soll langsam (slow) sein, damit gecheckt werden kann, ob alles verstanden würde von den Schülern. Wenn ein „“Barometer-Schüler“, auch wohl „slow-processing student“genannt, einstellt wird, kann das langsame Tempo gut durchgeführt werden. Immer wenn der Schüler es nicht verstanden hat, warnt dieser Schüler den Lehrer mit einer vereinbarten Geste. (Das Time-out-Zeichen, die Fingerzahl, womit angedeutet wird, wieviel der Schüler verstanden hat: 7 Finger = 70% Verständlichkeit) Die Frage: „Was bedeutet „ ein eingefügtes Wort “? stellt der Lehrer, wenn in der Circlingrunde zu wenig Reaktionen von den Schülern bekommt. Oft wird diese Frage gestellt in der Muttersprache der Schüler, damit das Verständnis gewährleistet ist. Eine andere Frage ist: „Was habe ich soeben gesagt?“ in der Muttersprache der Schüler, damit sie sich sicher sind in Bezug auf die volle Bedeutung des Satzes oder der Frage, die sie gerade gehört haben. Diese Frage ist nicht zum Erwischen gemeint, sondern zum überprüfen, ob die Schüler es wirklich verstanden haben. | ;2. Die Verständlichkeit: Das Tempo soll langsam (slow) sein, damit gecheckt werden kann, ob alles verstanden würde von den Schülern. Wenn ein „“Barometer-Schüler“, auch wohl „slow-processing student“genannt, einstellt wird, kann das langsame Tempo gut durchgeführt werden. Immer wenn der Schüler es nicht verstanden hat, warnt dieser Schüler den Lehrer mit einer vereinbarten Geste. (Das Time-out-Zeichen, die Fingerzahl, womit angedeutet wird, wieviel der Schüler verstanden hat: 7 Finger = 70% Verständlichkeit) Die Frage: „Was bedeutet „ ein eingefügtes Wort “? stellt der Lehrer, wenn in der Circlingrunde zu wenig Reaktionen von den Schülern bekommt. Oft wird diese Frage gestellt in der Muttersprache der Schüler, damit das Verständnis gewährleistet ist. Eine andere Frage ist: „Was habe ich soeben gesagt?“ in der Muttersprache der Schüler, damit sie sich sicher sind in Bezug auf die volle Bedeutung des Satzes oder der Frage, die sie gerade gehört haben. Diese Frage ist nicht zum Erwischen gemeint, sondern zum überprüfen, ob die Schüler es wirklich verstanden haben. |
Version vom 19. März 2014, 18:09 Uhr
Was ist TPRS?
TPRS bedeutet Teaching Proficiency through Reading and Storytelling und ist entwickelt worden von Blaine Ray, einem Lehrer für Spanisch in den USA. TPRS ist eine Fremdsprachenlernmethode, wobei das Erlernen der Sprache basiert ist auf einer Geschichte, auch „Story“ genannt.
Die Grundsätze des TPRS
Die Grundsätze der TPRS ist ein Verfahren, wobei die Methode des Dr. James Ashers Total Physical Response (TPR) mit den Spracherwerbstrategien von Dr. Stephen Krashen kombiniert werden, damit man Grammatik, Lesen und Schreiben zusammen lernt mit dem Wortschatz.
Die 3 Schlüsselkonzepte des TPRS
- Alle Unterrichtsstunden müssen für alle Schüler völlig verständlich sein.
- Schüler müssen ständig grammatikalischen Funktionen und Grundwortschatz hören, die für das fliessende Äussern der Ideen wichtig sind.
- Jeder Moment der Lektion sollte interessant und sogar faszinierend für jeden Schüler sein.
Jeder Lektion besteht aus drei Phasen, die nacheinander behandelt werden müssen:
- Die Bedeutung wird durch Übersetzung, Gesten oder Bilder vermittelt.
- Der Text wird befragt.
- Lesen und diskutieren des Textes.
Zusammenfassend: Anhand der Fragen in der Zielsprache wird zusammen mit den Schülern eine Geschichte aufgebaut.Und dadurch werden die grammatikalen Funktionen und Wörter der Zielsprache erlernt. Die Schüler hören dadurch immer wie die Zielsprache klingt und man arbeitet nur auf die Ebenene des Verständnisses. Dadurch wird die Ebenene des Übersetzens überstiegen. Der Schüler wird in der Zielsprache anfangen zu denken.
Merkmale der TPRS sind:
Das, das was gelernt wird muss 100 % verständlich sein. Und grammatikalische Strukturen werden gründlich erworben, obwohl die Sprache statt der Grammatik im Vordergrund steht. „Grammar pop-ups“ sorgen soweit es erforderlich ist, für eine kurze Erklärung. Diese Erklärung ist kurz, damit der Schwerpunkt auf die Bedeutung der Sprache fokussiert bleibt. TPRS ergibt Zielsprache = die Verständigungssprache, wobei der Erwerb der Sprache natürlich verläuft. Schüler bleiben motiviert, weil sie PQA, Personalized Questions and Answers bekommen. Die Schüler tragen selbst aktiv zu den Geschichten bei und dadurch fühlen sie sich beteiligt an der Geschichte, was sehr motivierend wirkt. TPRS kann eingesetzt werden auf alle Nivos und für alle Altersgruppen. Alle Sprachkenntnisse kommen an der Reihe: vom Hören und vom Sprechen heraus werden auch gleichzeitig das Lesen und das Schreiben herangegangen.
Anwendung TPRS
Die benötigten pädagogischen Fähigkeiten zur Anwendung TPRS sind in fünf Hauptgruppen („essential skills“) aufgeteilt worden:
- 1. Wiederholungen
- einschliesslich „circling“ oder „kreisen“. Mit circling befragt man systematisch alle Teile des Satzes anhand von Fragen, die mit ja oder nein beantwortet werden können, die eine entweder-oder-Frage sind oder die eine Frage mit einem Fragewort sind. Die Antwort wird gemeinsam von den Schülern wiederholt und der Dozent wiederholt die richtige Antwort. Bei den verneinenden Antworten wiederholt der Dozent die Verneinung. Der Ausgangspunkt ist immer eine Aussage wie z. B.:
Jan ist Bauer.
Die Art der Frage bezieht sich auf | Die Frage lautet | Die Antwort lautet |
---|---|---|
Ja | Ist Jan der Bauer? | Ja, Jan ist der Bauer. |
Nein | Ist Piet der Bauer? | Nein, Piet ist nicht der Bauer. |
? | Ist Jan oder Piet der Bauer? | Jan ist der Bauer. |
W-Frage | Wer is der Bauer? | Jan ist der Bauer |
- Für die W-Frage kann man späterhin auch: Wie, Wo, Welche, Wer, Wann, Warum, Woher, Wohin, Wieso usw. befragen, wenn der Schüler weiter fortgeschritten ist in der Sprache.
- Nach und nach werden neue Elemente hinzugefügt, dies wird das Prinzip der „scaffolding“ oder das Prinzip „des Aufbauens des Baugerüsts" genannt.Der Kreis wird mit der Wiederholung der Aussage (hier: Jan ist Bauer.) geschlossen.
- 2. Die Verständlichkeit
- Das Tempo soll langsam (slow) sein, damit gecheckt werden kann, ob alles verstanden würde von den Schülern. Wenn ein „“Barometer-Schüler“, auch wohl „slow-processing student“genannt, einstellt wird, kann das langsame Tempo gut durchgeführt werden. Immer wenn der Schüler es nicht verstanden hat, warnt dieser Schüler den Lehrer mit einer vereinbarten Geste. (Das Time-out-Zeichen, die Fingerzahl, womit angedeutet wird, wieviel der Schüler verstanden hat: 7 Finger = 70% Verständlichkeit) Die Frage: „Was bedeutet „ ein eingefügtes Wort “? stellt der Lehrer, wenn in der Circlingrunde zu wenig Reaktionen von den Schülern bekommt. Oft wird diese Frage gestellt in der Muttersprache der Schüler, damit das Verständnis gewährleistet ist. Eine andere Frage ist: „Was habe ich soeben gesagt?“ in der Muttersprache der Schüler, damit sie sich sicher sind in Bezug auf die volle Bedeutung des Satzes oder der Frage, die sie gerade gehört haben. Diese Frage ist nicht zum Erwischen gemeint, sondern zum überprüfen, ob die Schüler es wirklich verstanden haben.
- 3. Die Personalisierung
- Elemente aus dem Leben der Schüler in der Unterrichtsstunde hineinbeziehen.
- 4. Die Glaubwürdighkeit
- Techniken wie melodramatisch spielen, übertrieben reagieren und übertreiben sind ganz nützlich um verneinende oder zustimmende Redensarten zu erlernen.
- 5. Die Pop-up Grammatik
- Der Dozent spricht einen Satz aus und er lässt induktiv fragend die Schüler selbst die betroffen eGrammatikregel entdecken. Diese Regel schreibt er an die Wandtafel.
Zu diesen fünf essential skills gehört es sich auch zu unterrichten als to Teach to the eyes. Als Dozent soll man einen direkten Kontakt zu den Augen der Schüler während des Unterrichtens suchen. Dem Lehrer wird es dann schnell klar, ob der Schüler versteht, was gesagt wird oder ob das Gesagte mehr Aufklärung braucht. Der Schüler bleibt auch mehr von dem Gesagten betroffen. Ausserdem kann dadurch die Intonation der Konversation interessant bleiben. Auch ist es hilfreich bei der Vermeidung von Problemen mit Disziplin.