Kontakt zu deutschsprachigen Ländern im DaF-Unterricht: Unterschied zwischen den Versionen

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== Quellen ==
Claudia Müller, Deutschlehrerin am Städischen Gymnasium Piter Jelles in Leeuwarden

Version vom 29. Juni 2010, 07:06 Uhr

Exkursionen

sind eine wichtige Möglichkeit, um deutschsprachige Länder "echt" kennen zu lernen. In der grenznahen Region kann ein Tagesauflug organisiert werden, längere Reisen sind ergiebiger.


Schüler- und Lehreraustausch

Der Austausch von Lehrern und Schülern ist eine beliebte Form. In der Regel verabreden die Schulen/Kollegen ein gemeinsanes Programm. Dies Programm wird dann sowohl in den Niederlanden mit deutschsprachigen Gästen als auch zu einem anderem Zeitpunkt

Schüleraustausch OLdenburg Leeuwarden Visa - Versa (ein Beispiel)

Erfahrungsbericht:

Schüleraustausch Leeuwarden – Oldenburg Visa-Versa Seit drei Jahren wird an unserer Schule ein Schüleraustausch organisiert. Schüler aus den 2. Klassen in den Niederlanden und den 8. Klassen in Deutschland verbringen jeweils ein langes Wochenende in der Stadt der Partnerschule. Unsere Schüler der 2. Klasse haben, wenn sie nach Oldenburg fahren, ungefähr ein halbes Jahr Deutschunterricht gehabt. Sie haben drei Unterrichtsstunden pro Woche. Die Schüler in Oldenburg haben keinerlei Niederländisch Vorkenntnisse. Bei diesem Austausch ist es wichtig, den Schülern etwas von der Kultur des jeweiligen Landes zu übermitteln. Daraufhin wird auch jeweils unser Programm angepasst. Was aber auch sehr wichtig bei solch einem Schüleraustausch ist, sind die kleinen alltäglichen Dinge, welche die Schüler am eigenen Leib erfahren.

Eine Unterbringung der Schüler in Gastfamilien hat sich deshalb als Bestes bewiesen. Schüler sehen in beiden Ländern die Unterschiede der Länder und können sofort miteinander darüber diskutieren, weshalb dies nun so ist wie es ist. Im Vorfeld wurden dann auch E-Mailadressen ausgetauscht, so dass die Schüler schon miteinander in Kontakt kommen können. Dies war auch der ausdrückliche Wunsch der Schüler selbst. Auf diese Art und Weise müssen sich die Schüler mehr mit der Sprache auseinandersetzten als andere Schüler, welche an diesem Programm nicht teilnehmen. Dies ist sehr gut für unsere Schüler. Vor allem auch praktische Dinge, wie z.B. sollen wir einen Schlafzack mitbringen, werden so schon einmal geübt und kommuniziert. Auf diese Weise ist die Sprache praxisbezogen und viel interessanter für unsere Schüler.

Am ersten Vormittag werden alle Schüler für ein paar Unterrichtsstunden auf verschiedene Klassen verteilt, um zu sehen, wie ein normaler deutscher Schulalltag aussieht. Dies geschieht sowohl in Oldenburg als auch n Leeuwarden. Im Programm der Schule in Oldenburg besuchen alle Schüler u.a. ein Seminar, welches in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg, Abteilung Niederlandistik, gegeben wird. In diesem Seminar arbeiten die Schüler jeweils in gemischten Paaren zusammen und werden anhand der sogenannten ‘ Falschen Freunde‘ aufgefordert, die Wörter einander zu beschreiben. Die Schüler sind gingen über diese Vorgehensweise begeistert an die Arbeit und haben wirklich verschiedene Wörter, welche sie auf der Busreise ‘komisch‘ fanden besser begriffen, wie z.B. Ausfahrt – uitvaart.

In Leeuwarden werden die Schüler mit Kunst und Kultur in Berührung gebracht. Wir haben zum Beispiel, drei verschiedene Künstler von Leeuwarden besucht und einen Workshop von diesen Künstlern erhalten. In einem Seminar wird dann mit den Schülern der Unterschied zwischen den zwei Ländern besprochen. Hierzu haben wir zwei niederländische Gastsprecher, welche selbst lange Jahre in Deutschland wohnten und arbeiteten. Auf diese Weise, werden Unterschiede deutlicher gemacht und Schüler können aus eigener Erfahrung darüber diskutieren. Wichtig ist auch hier wieder, dass in gemischten Gruppen (jeweils Deutsch-Niederländisch) gearbeitet wird.

Im Kollegium der Lehrer aus Oldenburg und der Lehrer in Leeuwarden wurden Unterschiede diskutiert und evaluiert. Es wurde festgestellt, dass es vor Allem rechtliche Unterschiede zwischen beiden Ländern gibt. Zum Beispiel, wie man eine Fahrradtour organisieren sollte. In Deutschland sind die Regeln wirklich strenger. Das sollte man bei einem Schüleraustausch auch wirklich beachten und mit dem Kollegium der Partnerschule besprechen, welche Möglichkeiten es gibt und was zu berücksichtigen ist. Zusammen mit den Erfahrungen der Lehrer und Schüler wird der Austausch an den jeweiligen Schulen nach besprochen. Diese werden in den Evaluationsprozess einbezogen und für den folgenden Schüleraustausch berücksichtigt.

Über solch einen Austausch sind auch schon weitere Aktivitäten entstanden. Schüler wurden z.B. im darauffolgenden Schuljahr zum traditionellen Weihnachtsmarkt in Oldenburg eingeladen.

Begegnungstagungen

In Heimvolkshochschulen oder ähnlichen Einrichtungen können gemeinsame bi- oder trinationale Arbeitstagungen organisiert werden. Das Erarbeiten eines gemeinsamen Thema oder Projektes ist eine attraktive Arbeitsform. Das Erstellen einen gemeinsamen Produkts in internationalen Arbeitsgruppen fördert den interkulturellen Begegnungsprozess.

Nützliche Adressen

Die "Europäische Plattform" ist ein erster Anlaufpunkt für Unterstützung inhaltlicher und finanzieller Natur: www.europeesplatform.nl Die deutsch-niederländische Website www.austausch.nl dient der Vermittlung von Schulpartnerschaften und bietet viele Informationen zu den Schulsystemen beider Länder sowie Good Practice - Beispiele bestehender Austauschprojekte.


Quellen

Claudia Müller, Deutschlehrerin am Städischen Gymnasium Piter Jelles in Leeuwarden