Simulation globale

Aus ZUM Deutsch Lernen
Version vom 4. November 2007, 12:56 Uhr von deutsch-lernen>Klaus Dautel (→‎Beispiele)

„Pour entreprendre une simulation globale, il faut:

- construire un «lieu-thème»;

_- construire des identités fictives.“

Um eine globale Simulation durchzuführen, muss man 1. einen Ort konstruieren, um das Geschehen zeitlich und örtlich zu fixieren 2. fiktive Identitäten konstruieren. (Yaiche 1996, 10)

Simulation globale

„Die bereits in den 70er Jahren unter Francis Debyser und Jean-Marc Caré vom Centre International d’Etudes Pédagogiques (C.I.E.P.) in Sèvres entwickelte „simulation globale“ ist eine handlungsorientierte Unterrichtsform. Sie ist von der Maternelle bis zur Erwachsenenbildung anwendbar. Innerhalb eines vorgegebenen Rahmens („contraintes“) können SchülerInnen nach und nach eine eigene Welt erfinden. Es existiert eine Vielzahl von Entwürfen, wie z.B. L’immeuble, Le village, L’île, L’hôtel, die von den SchülerInnen mit Leben gefüllt werden: Personen mit ihren Gesprächen, Beziehungen und Handlungen, Ausstattungsdetails, Ereignisse. Die „Exotik“ des Themas, die notwendige Kreativität, die spielerische Identifikation mit Rollen und die Schülerzentrierung sorgen für Motivation und den souveräneren Gebrauch der Fremdsprache und prädestinieren diese Methode für die „schwierige“ Mittelstufe. Die Lehrkraft greift als RegisseurIn/AnimateurIn Schülerideen auf, gibt selbst strukturierende Impulse - auch Arbeitsaufträge -, flicht die notwendige Grammatik- und Vokabelarbeit ein, erklärt ggf. die Benützung eines zweisprachigen Wörterbuchs, hilft, sorgt für die sorgfältige Dokumentation der Ereignisse und neuen sprachlichen Strukturen und für die notwendige Kürzung des Lehrbuchstoffs (und arbeitet insgesamt etwas mehr...).“ (lbsneu.schule-bw.de)

Beispiele

„Here is a very brief description of three of these simulations to offer a better idea of the wide range of possibilities:
  1. Islands: imagine that a group of people in a shipwreck arrives on a deserted island. They form a new community, invent their environment and define it, determine the rules by which they will live. Students negotiate in the target language and each role is distributed: who will get the water, the wood for the fire, hunt or fish for food, cook, build boats, etc. The shape of the island, the fauna and flora are invented. The simulation of the island can terminate on a happy note such as a rescue.
  2. The village: a site and a time period are chosen. Each villager selects an identity starting with a name, age and occupation. The professions will be those needed to support the population of the village. A historical past can be invented for the village with a local hero whose biography can be written. Students imagine the claim to fame of the village (cheese, car factory, monument), folklore and customs,the architecture of the houses. A newspaper can be created to report the local events. This simulation can end on a positive note such as the visit of a high-ranking official or a major festive celebration. It can also end on a creative note such as the historiography of the village by a famous writer.
  3. The hotel: First a setting must be chosen (city, beach, mountain) and a category (luxury or cheap) to determine the type of clientele. Then two groups have to select their identity: the employees of the hotel (a good review of the professions from the bell boys to the managers) and the customers (a group of tourists, a family from Ohio, a singer on tour, or a group of teachers attending a conference). The students learn about the daily running of a hotel, write a promotional flyer to attract tourists; they can also reproduce and fill out the forms. Major events or incidents can occur (floods, official visitors, thefts)
Each of these can be integrated into a variety of curricula, from a conversation class to a culture and civilization or writing class at intermediate to advanced levels. Functional simulations are particularly well adapted to the curricula of ‚‘‘specialty language class‘‘ “
„In diesem Semester habe ich zum ersten Mal das Unterrichtsverfahren ,,globale Simulation“ im CALL-Unterricht angewandt. Für mich selbst war es noch eine Herausforderung, fünfzig Studierende dazu zu bringen, in Gruppen an einem Roman zu schreiben.Es scheint allerdings geklappt zu haben und es hat sich gezeigt, dass der Computer das ideale Hilfsmittel ist, um eine Simulation einfach und problemlos durchführen zu können.
Das Simulationsprojekt ,,Der Wohnblock“ ist mittlerweile zum Klassiker avanciert. Bei diesem Projekt wird zunächst ein Wohngebäude beschrieben und der Ort, an dem es sich befindet. Dann wird es mit Figuren belebt. Danach begegnen sich diese Figuren. Alle bereiten sich auf ein bekanntes gemeinsames Ereignis vor. Plötzlich geschieht etwas Unvorhergesehenes, das der/die SpielleiterIn einbringt. Viele bemühen sich um eine Lösung des Problems. Schließlich muss noch ein Schluss für die Simulation gefunden werden.“ (www.cmc.osaka-u.ac.jp)
„Was unserer Ansicht nach dringend erforderlich wäre, um dieser sprachlichen Hegemonialisierung einerseits, dieser linguistischen McDonaldisierung andererseits interkulturelle Kompetenz entgegenzustellen, müßte eine Anleitung zu kreativem Umgang mit Mehrsprachigkeit sein. Wie der im einzelnen aussehen könnte, vor allem, wie er Gegenstand von Sprachbildung werden könnte, versuchen wir herauszufinden, indem wir mit sprachlichen Vermittlungsformen experimentieren. Im Rahmen eines EU-Projektes haben wir bereits einen ganzen Lehrgang entworfen, der in einer Art Versuchslabor solche Zugänge zur interkulturellen Sprachvermittlung erprobte. Unserer Meinung nach hat sich ein Zugang zur interkulturellen Sprachvermittlung, die simulation globale, besonders gut bewährt. Von ihr soll hinfort die Rede sein.“ (www.brg-traun.ac.at)
Aus den Kongress-Workshop-Materialien 2006 hier der Vorschlag für eine Simulation Globale: „Hagelslagdam - een stadtje in Nederland“ (pdf)
„Als Szenario (Block I)wurde für die Simulation globale ein fiktives Städtchen in den Niederlanden ausgewählt. Wichtig für den weiteren Verlauf ist, dass der Ort in irgendeiner Form veranschaulicht und festgehalten wird. Zumeist erstellen die Schüler dazu eine Art Wandzeitung, die während des gesamten Unterrichtsgeschehens für alle Schüler gut sichtbar im Raum aufgehängt wird. Idealerweise kann diese Wandzeitung immer wieder um neue Aspekte ergänzt werden, wenn sich beispielsweise aus einer bestimmten Situation heraus ergibt, dass der Ort ein Schwimmbad, einen See, einen Wald o. ä. benötigt. Die Festlegung der „Erzählzeit“ muss unbedingt im Vorfeld geklärt sein. Hier spielt sich das Geschehen in der Jetztzeit ab.“ (www.lernenvomnachbarn.de)
Syllabus général et progression du cours de composition
  • L’Immeuble 2003 (photos et essais des étudiants)
  • L’Immeuble 2002 ((photos et essais des étudiants)
  • L’immeuble 2001 (photos et essais des étudiants)
  • L’immeuble 2000 (photos et essais des étudiants)
  • L’immeuble 1999 (photos et essais des étudiants)

Literatur zum Nachlesen

Archibald, Alasdair (1997): Using Simulation Activities. In Advanced Level English Classes.- In: Der fremdsprachliche Unterricht Englisch 31. Jg. Heft 26. Ausgabe 2/1997. S. 34-38

Arndt, Manfred (1997): Simulationen.- In: Der fremdsprachliche Unterricht Englisch 31. Jg. Heft 26. Ausgabe 2/1997. S. 4-10.

Ecke, Peter (2001): Simulationen im Unterricht Deutsch als Fremdsprache.- In: Deutsch als Fremdsprache. 38. Jg. Heft 3/2001. S. 159-165.

Sippel, Vera (2003): Ganzheitliches Lernen im Rahmen der Simulation globale. Grundlagen - Erfahrungen - Anregungen.- Tübingen: Narr.

Yaiche, Francis (1994): Les Simulations Globales. Principes et domaines d’application des simulations globales.- In: Der fremdsprachliche Unterricht Französisch. 28. Jg. Heft 14. Ausgabe 2/1994. S. 39-41.

Storyline-Methode

“Dieser narrative Unterrichtsansatz wurde um 1970 in Schottland u.a. von Steve Bell, Sallie Harkness und Fred Rendell entwickelt und wird mittlerweile in mehr als 30 Ländern angewandt. Hinter jeder Unterrichtseinheit steht eine Geschichte, eine Story, die über einen längeren Zeitraum Schritt für Schritt weiterentwickelt wird. Der Unterricht folgt also einem roten Faden, einer Linie, daher der Name Story-Line.
Storyline-Unterricht behandelt ein für die Schüler wichtiges Thema, zu dem sie Ideen und Erfahrungen aus ihrer Lebenswelt mitbringen. Das Thema wird wie eine Geschichte in Kapitel eingeteilt. Die Schüler nähern sich dem Thema meistens, indem sie etwas herstellen: Modelle, technische Zeichnungen, Zeittafeln, Arbeitspläne usw., an denen sie Zusammenhänge entdecken, die ihnen vorher nicht bekannt waren. Diese Modelle sollen nicht nur plausibel und logisch sein, sondern möglichst auch ästhetisch ansprechend. Daher wird häufig das kreative Tun der Schüler – Zeichnen, Malen, Musizieren, Pantomime usw. – in den Unterricht integriert. Die Schüler schaffen im Unterricht eine eigene Welt und lernen dabei, die Welt ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Zukunft mitzugestalten. [...] Die Storyline-Methode wird im Primarbereich, an Grund- und Hauptschulen sowie in der Erwachsenenbildung erfolgreich eingesetzt.“ (Ulf Schwänke www.storyline-methode.de)
“In Scotland, since the Primary Memorandum of 1965, the primary schools have had a curriculum that includes integrated areas of study - environmental studies and expressive arts, for example. Environmental studies cannot be a subject because it is made up of several subjects – history, geography, science, technology and health. How are teachers expected to behave in the classroom when engaging children in an integrated study such as this? There must be strategies or models that provide structures on which teachers can build. These may be called methodologies, approaches or just strategies.
The attempt to implement the holistic ideas in the Primary Memorandum described above led to the creation in 1967 in Jordanhill College of Education, Glasgow, of an Inservice Staff Tutor Team whose function was to attempt to support teachers by working with them in this integrated area of the curriculum. Over the following years a particular methodology gradually emerged. The outcome is a strategy, originally called Topic Work and now known more widely, internationally, as Storyline.
The main feature that differentiates this approach from others is that it recognises the value of the existing knowledge of the learner. Thus, through key questioning the pupils are encouraged to construct their own models of what is being studied, their hypothesis, before testing this with real evidence and research. The key questions are used in a sequence that creates a context or setting within the framework of a story. Together, learner and teacher create a scenario through visualisation – the making of collages, friezes and pictures employing a variety of art/craft techniques. These provide a visual stimulus for the skill practice planned by the teacher. It seems a kind of paradox. The teacher has planned a sequence of activities through the designing of key questions. The teacher has the story but does not know the detail of the content.“ (www.storyline-scotland.com )

Weitere Links

Literatur

Schwänke, Ulf: Die Storyline-Methode. Ein innovatives Unterrichtskonzept in der Praxis. Donauwörth (Auer Verlag) 2005. Vier Entwürfe stehen in diesem Buch:

  • Wochenmarkt
  • Der neue Spielplatz
  • Olympische Spiele
  • Gründung eines Weiterbildungsträgers

Sonstiges

Siehe auch