Motivation beim Erlernen der deutschen Sprache als Zweitsprache: Unterschied zwischen den Versionen

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Es ist unverständlich , dass keine Motivation für die deutsche Sprache anwesend ist. In der heutigen Europäisierung, wobei Praxisstellen und das Studieren im benachbarten Deutschland zu den Möglichkeiten gehört, ist es weniger glaubhaft,  dass das  Interesse in der deutschen Sprache geringer wird. Dazu gibt es verschiedene Gründe: wenig ansprechenden Unterricht, die Sprache hat für die Schüler keinen Nutzen, sie empfinden die deutsche Grammatik als zu komplex und ihrer Meinung nach reicht  die englische Sprache zur Kommunikation im Ausland. In den Deutschstunden wird viel zu wenig Wert gelegt auf die Kommunikation. Es sind zwar die ersten Ansätze da, wie zum Beispiel Schüleraustausch und Sprachdorf, aber es wird nicht ausreichend weitergeführt. Oder ist es der Individualismus, der die Schüler in dieser Motivation bremst? Auf Grund eines zu großen Angebots an multimedialen Möglichkeiten, fehlt ihnen möglicherweise der Reiz? Ganz wichtig  in dieser Hinsicht  ist die Motivation  der Schüler, denn sie fordern nicht nur zum Lernen einer Sprache heraus, sondern stimuliert  auch das Lernen allgemein. Eine große Anzahl an internen und externen Faktoren  spielen eine Rolle beim Erlernen der deutschen Sprache. Diese Faktoren stehen außerdem in Wechselwirkung mit einander und führen zu einer Individualisierung des Lernprozesses. Sie wirken sich auf die Motivation der Schüler aus.
Es ist unverständlich , dass keine Motivation für die deutsche Sprache anwesend ist. In der heutigen Europäisierung, wobei Praxisstellen und das Studieren im benachbarten Deutschland zu den Möglichkeiten gehört, ist es weniger glaubhaft,  dass das  Interesse in der deutschen Sprache geringer wird. Dazu gibt es verschiedene Gründe: wenig ansprechenden Unterricht, die Sprache hat für die Schüler keinen Nutzen, sie empfinden die deutsche Grammatik als zu komplex und ihrer Meinung nach reicht  die englische Sprache zur Kommunikation im Ausland. In den Deutschstunden wird viel zu wenig Wert gelegt auf die Kommunikation. Es sind zwar die ersten Ansätze da, wie zum Beispiel Schüleraustausch und Sprachdorf, aber es wird nicht ausreichend weitergeführt. Oder ist es der Individualismus, der die Schüler in dieser Motivation bremst? Auf Grund eines zu großen Angebots an multimedialen Möglichkeiten, fehlt ihnen möglicherweise der Reiz? Ganz wichtig  in dieser Hinsicht  ist die Motivation  der Schüler, denn sie fordern nicht nur zum Lernen einer Sprache heraus, sondern stimuliert  auch das Lernen allgemein. Eine große Anzahl an internen und externen Faktoren  spielen eine Rolle beim Erlernen der deutschen Sprache. Diese Faktoren stehen außerdem in Wechselwirkung mit einander und führen zu einer Individualisierung des Lernprozesses. Sie wirken sich auf die Motivation der Schüler aus.


''Interne Faktoren'' sind Persönlichkeitsfaktoren wie Erfolg, Misserfolg, Angst (Ängstlichkeit)und Konkurrenzgeist. Angst hat Einfluss auf das Sprachenlernen, denn einerseits hemmt sie die Schüler, andererseits kann sie den Lernprozess auch positiv beeinflussen, da die Schüler angespornt werden, die Aufgaben zu bewältigen. Konkurrenzgeist stimuliert die Schüler, sich mit anderen zu vergleichen, könnte jedoch auch Angst auslösen und die Motivation verringern
''Interne Faktoren'' sind Persönlichkeitsfaktoren wie Erfolg, Misserfolg, Angst und Konkurrenzgeist. Angst hat Einfluss auf das Sprachenlernen, denn einerseits hemmt sie die Schüler, andererseits kann sie den Lernprozess auch positiv beeinflussen, da die Schüler angespornt werden, die Aufgaben zu bewältigen. Konkurrenzgeist stimuliert die Schüler, sich mit anderen zu vergleichen, könnte jedoch auch Angst auslösen und die Motivation verringern


Beispiele von ''externen Faktoren'' sind Schulsystem, Unterrichtsumfeld,  andere Fremdsprachen und (soziale)Kontakte. Die Schüler gehören sozialen Gruppen (Familie, Freunde usw.) an, die als Vorbild dienen. Das Unterrichtsumfeld und die Kontakte mit Deutschsprachigen sind sehr wichtige externe Faktoren.   
Beispiele von ''externen Faktoren'' sind Schulsystem, Unterrichtsumfeld,  andere Fremdsprachen und (soziale)Kontakte. Die Schüler gehören sozialen Gruppen (Familie, Freunde usw.) an, die als Vorbild dienen. Das Unterrichtsumfeld und die Kontakte mit Deutschsprachigen sind sehr wichtige externe Faktoren.   

Version vom 27. Mai 2010, 06:37 Uhr

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Deutsch als Zweitsprache: wie ist die Motivation?


Eine der drei Fremdsprachen, die Schüler in den weiterführenden Schulen in den Niederlanden erlernen, ist die deutsche Sprache. Deutsch gehört in den ersten zwei/drei Schuljahren zum Pflichtfachbereich: es hat den Anschein, als wären die Schüler am Anfang wenig motiviert, Deutsch als Zweitsprache zu erlernen . Man würde annehmen, dass die Schüler es interessant fänden, sich Deutsch anzueignen , um sich so mit der benachbarten deutschen Bevölkerung unterhalten zu können. Warum bleibt die Motivation bei einem Großteil der Schüler auf der Strecke?

Es ist unverständlich , dass keine Motivation für die deutsche Sprache anwesend ist. In der heutigen Europäisierung, wobei Praxisstellen und das Studieren im benachbarten Deutschland zu den Möglichkeiten gehört, ist es weniger glaubhaft, dass das Interesse in der deutschen Sprache geringer wird. Dazu gibt es verschiedene Gründe: wenig ansprechenden Unterricht, die Sprache hat für die Schüler keinen Nutzen, sie empfinden die deutsche Grammatik als zu komplex und ihrer Meinung nach reicht die englische Sprache zur Kommunikation im Ausland. In den Deutschstunden wird viel zu wenig Wert gelegt auf die Kommunikation. Es sind zwar die ersten Ansätze da, wie zum Beispiel Schüleraustausch und Sprachdorf, aber es wird nicht ausreichend weitergeführt. Oder ist es der Individualismus, der die Schüler in dieser Motivation bremst? Auf Grund eines zu großen Angebots an multimedialen Möglichkeiten, fehlt ihnen möglicherweise der Reiz? Ganz wichtig in dieser Hinsicht ist die Motivation der Schüler, denn sie fordern nicht nur zum Lernen einer Sprache heraus, sondern stimuliert auch das Lernen allgemein. Eine große Anzahl an internen und externen Faktoren spielen eine Rolle beim Erlernen der deutschen Sprache. Diese Faktoren stehen außerdem in Wechselwirkung mit einander und führen zu einer Individualisierung des Lernprozesses. Sie wirken sich auf die Motivation der Schüler aus.

Interne Faktoren sind Persönlichkeitsfaktoren wie Erfolg, Misserfolg, Angst und Konkurrenzgeist. Angst hat Einfluss auf das Sprachenlernen, denn einerseits hemmt sie die Schüler, andererseits kann sie den Lernprozess auch positiv beeinflussen, da die Schüler angespornt werden, die Aufgaben zu bewältigen. Konkurrenzgeist stimuliert die Schüler, sich mit anderen zu vergleichen, könnte jedoch auch Angst auslösen und die Motivation verringern

Beispiele von externen Faktoren sind Schulsystem, Unterrichtsumfeld, andere Fremdsprachen und (soziale)Kontakte. Die Schüler gehören sozialen Gruppen (Familie, Freunde usw.) an, die als Vorbild dienen. Das Unterrichtsumfeld und die Kontakte mit Deutschsprachigen sind sehr wichtige externe Faktoren.

In Bezug auf die L2-Motivationsforschung gibt es verschiedene Theorien. Das sozial psychologische Konzept von Gardner war bis in die neunziger Jahre vorherrschend. Dabei ist die persönliche Einstellung der Schüler zur Zielsprache, dem Zielsprachenland und deren Sprechergruppen von großer Bedeutung. Auch nahm Gardner an, dass nicht nur das Erlernen von Vokabular und Satzkonstruktionen wichtig wären, sondern dass – aus dem Gesichtspunkt der Motivation - die Konfrontation mit der (deutschen)Kultur und deren Bevölkerung berücksichtigt werden sollte.

Selbstbestimmung ist ein weiteres Motivationskonzept , wobei es sich um intrinsischer und extrinsischer Motivation handelt. Intrinsische Motivation: die Schüler haben Freude daran, Deutsch zu lernen und ihre Neugier in Beziehung auf die Fremdsprache zu befriedigen. Bei extrinsischer Motivation geht es um das Verhalten der Schüler, das durch äußere Einflüsse und Ziele bestimmt wird: sie lernen, um gute Noten zu bekommen, oder um Strafe zu vermeiden. Die Motivation ist somit Teil der Persönlichkeit, oder Ausdruck des eigenen Bedürfnisses, worüber sich der Lehrer viel mehr im Klaren sein sollte!

Wie steht es um die Motivation und den Erfolg beim Erwerben einer Fremdsprache? Entweder führt Motivation beim Erlernen von Deutsch zum Erfolg.(Kausalhypothese), oder der Erfolg beim Lernen löst Motivation aus.(resultative Hypothese). Anfänglich sind die Schüler – wie gesagt –wahrscheinlich wenig motiviert, und deshalb sollte der Lehrer dafür sorgen, dass die Schüler Erfolgserlebnisse haben und dadurch ihre Motivation erhöht wird. Die Motivation ist wichtig für den Lernprozess und appelliert an ihr Durchsetzungsvermögen.

Die Motivation der Schüler sollte angeregt werden, indem Inhalt und Form des Unterrichts motivierend gestaltet werden.Kontakte zu deutschsprachigen Ländern in Form von Austausch, Unterrichtsbesuchen, Auslandsaufenthalten, Emailkontakten usw. sollten häufiger stattfinden. Soziale Vorstellungen und Vorurteile hinsichtlich der deutschen Kultur, im Rahmen der Europäisierung, sollten abgebaut werden. Schließlich üben die Persönlichkeit, fachliche Kompetenz und Unterrichtsstil eines Lehrers, aber auch sein positives Feedback, einen wesentlichen Einfluss auf die Motivation der Schüler aus.

Literatur

  • Kondo, K(1999), Sprachlernbewusstheit und Motivation beim Fremdsprachenlernen.
  • Schlak, T.,Banze K.(2002) Die Motivation von DaF-Lernenden an Sprachlehrinstitutionen im Bielefelder Raum.
  • Gardner, Robert C. (1985). Social Psychology and Second Language Learning. The Role of Attitudes and Motivation. London: Edward Arnold.
  • Deci, Edward L. & Ryan, Richard M. (1985). Intrinsic motivation and self-determination in human Behaviour. New York: Plenum Press.
  • Hermann, Gisela. (1980). Attitudes and Success in Children’s Learning of English as a Second Language: The Motivational vs. the Resultative Hypothesis. English Language Teaching Journal, 34.