Mehrsprachigkeit und Sprachwandel

Aus ZUM Deutsch Lernen
Version vom 20. September 2022, 18:12 Uhr von Karl Kirst (Diskussion | Beiträge) (→‎Materialien: linkfix)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Mehrsprachigkeit, das Beherrschen mehrerer Sprachen, ist ein Ziel unseres Bildungssystems und ist eine Realität insbesondere in Familien mit Migrationshintergrund. Die durch die Migration in den letzten Jahrzehnten bewirkte zunehmende Mehrsprachigkeit in den deutschsprachigen Ländern spiegelt sich anscheinend auch zunehmend im aktuellen Sprachgebrauch auch der nicht durch Migration geprägten deutschen Sprachgemeinschaft.

Sprachwandel unter dem Einfluss von Mehrsprachigkeit

Einige Phänomene des Sprachwandels im gegenwärtigen Deutsch erklären sich aus der durch einen Migrationshintergrund bedingten Mehrsprachigkeit vieler Sprecher des Deutschen, sind aber nicht nur auf diese Sprecher beschränkt, sondern auch im Sprachgebrauch von Personen ohne Migrationshintergrund zu finden.

Meinungen

→ Sprachwandel#Standpunkte der Sprachwissenschaft

Kanak Sprak und andere Mischsprachen

"Geahnt haben wir es schon lange, jetzt spricht es ein Wissenschaftler aus: In die Sprache der Jugendlichen schleichen sich zunehmend Versatzstücke und Sprachkonstruktionen aus dem Türkischen und Arabischen ein. Ein ähnliche Entwicklung gab es schon einmal in den USA."
"Seit knapp zwei Jahrzehnten gehören die von jüngeren Immigranten geschaffenen und oft sehr kreativ weiterentwickelten "Mischsprachen" ("mixed languages") zur gesprochenen deutschen Alltagssprache. Klaus Hübner berichtet"

Materialien

→ Sprachwandel#Kiezdeutsch
  • kiezdeutsch - Ein Infoportal zu Jugendsprache in urbanen Wohngebieten mit hohem Migrantenanteil: Informationen für Interessierte und Handreichungen für Schulen
Zeitungsartikel
Am Beispiel Jugendlicher mit bosnischen Migrationshintergrund stellt die Autorin dar, wie und in welchen Kontexten Code-Switching benutzt wird. Dieser Wechsel zwischen verschiedenen Sprachen werde heutein der Sprachwissenschaft als Kompetenz und nicht mehr als sprachliches Unvermögen wahrgenommen.
"Jugendliche in Deutschland verwenden immer mehr türkische, arabische und russische Worte und Formulierungen. Für manche von ihnen könnte das zum Problem werden."

Unterrichtsmodelle

  • Frank Schneider, EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle. Sprachursprung - Sprachskepsis - Sprachwandel: Diskussionen über die Sprache von Herder bis heute. Gymnasiale Oberstufe. Schöningh. ISBN 3140224559
umfangreiches Material, gut aufbereitet; ermöglicht einen flexibel gestalteten Unterricht

Bilimguales Lernen

Frühes Fremdsprachenlernen

"Türkisch oder Deutsch, was sollen Einwandererkinder zuerst lernen? Nicht so wichtig, sagt Sprachforscherin Petra Schulz. Im Interview plädiert sie für Zweisprachigkeit schon für die Kleinsten - und erklärt, warum auch jugendliches Kauderwelsch nicht schadet." (Spiegel-Online, 10.03.2011)
"Immer früher sollen Kinder Sprachen lernen, am besten schon im Kindergarten. International ist schick, Eltern hoffen auf rasante Karrieren ihrer polyglotten Alleskönner. Passt so viel Sprachwissen in so kleine Köpfe? Hirn- und Lernforscher geben eine glasklare Antwort

Siehe auch