Lernstile

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Einleitung:

Lernstile entstanden in den siebziger Jahren. Sie gehören zu einem Konzept welches durch die Lernpsychologie (http://de.wikipedia.org/wiki/Lernpsychologie) entwickelt wurde. Sie geht davon aus, dass die meisten Menschen einige wenige individuelle Methoden bevorzugen, um mit Stimulanzen und Informationen umzugehen. Oft werden bei gleichen Lernbedingungen unterschiedliche Erfolge unter den Lernenden erzielt. Dies wird unter anderem auf abweichende Vorkenntnisse, Motivation und grundsätzliche Fähigkeiten der individuellen Lerner zurückgeführt. Unter dem Begriff ‘Lernstile‘ werden oft unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale und individuelle Präferenzen (Vorzüge) der Lernenden zusammengefasst.

Begriff:

Lernstile können als angewandte kognitive Stile bezeichnet werden. Lernstile sind spezifische Muster, um die physischen, mentalen und emotionalen Anforderungen, die sich aus der Lernsituation ergeben, meistern zu können. Eine Ermittlung von Lernstilen wird auf die von den Lernern selbst genannten Lernpräferenzen basiert.


Lernstile nach Honey und Mumford (1992)

Dieses Modell ist dem Kolbschen Modell sehr ähnlich. Es bezieht sich auf einen vierstufigen Lernprozess. Nach diesem Modell vollzieht sich das Lernen in den folgenden vier Phasen:

Eine Erfahrung machen: das heißt die Sammlung von Daten aus Untersuchungen und persönlichen Erfahrungen werden gemacht.

Reflexion: über diese Erfahrungen nachdenken. Das heißt Beobachtung und Reflexion führen zu einer Analyse der Bedeutung dieser Daten, indem man sie untersucht und analysiert.

Schlüsse ziehen: aus der Erfahrung Schlüsse ziehen, das heißt die abstrakte Begriffsbildung erzeugt abstrakte Konzepte, Modelle und Gedankenmuster.

Testen von Konzepten: das heißt in neuen Situationen werden neue Handlungen ausgeführt. Die gewünschten Effekte werden maximiert und das Modell geprüft. Danach werden weiter Schritte geplant.

Da diese vier Phasen zu immer neuen Erfahrungen führen, wird sich dieser Zyklus immer weiter fortsetzten.

Lernen ist also ein zyklischer Prozess. Dabei gibt es integrierte aufeinanderfolgende und logische Stufen, wobei wieder jeder Zyklus einen neuen Zyklus erzeugt. Man kann sagen, dass jedes Ende eines Zyklus wieder ein Neuanfang ist. Der Lernprozess wird als eine Art Spirale dargestellt. Honey und Mumford sind der Meinung, dass beim Lernen der Alltag und in die eigenen Erfahrungen eine Rolle spielen. Lernen geschieht also nicht explizit nur in einer dafür bestimmten Lernsituation. Der individuelle Lerner unterscheidet sich in seinen persönlichen Präferenzen und Ausprägungen in Bezug auf die verschiedenen Stufen eines Lernzyklus. Der Lerner macht sich selbst keinen bewussten Gedanken darüber, wie er lernt. In dem Modell von Honey und Mumford werden vier Lernstile gezeigt: die Aktivisten, die Nachdenker, die Theoretiker und die Pragmatiker

Die Charakterisierung der vier Lernstile sind als folgt:

Aktivist: differenzierend, aufnahmefähig, fühlend, akzeptierend, intuitiv, abstrakt, gegenwartsbezogen, Erfahrung und intensiv

Nachdenker: versuchend, anwendbar, betrachtend, risikoreich, produktiv, beobachtend, reflektierend, Beobachtung und zurückhaltend

Theoretiker: interessiert, analytisch, denkend, bewertend, logisch, greifbar, zukunftsbezogen, Vorstellung und rational

Pragmatiker: praktisch, unbefangen, ausführend, wahrnehmend, fragend, aktiv, pragmatisch, Experiment und verantwortlich