Fishbowl

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Version vom 10. September 2020, 10:28 Uhr von Karl Kirst (Diskussion | Beiträge) (kat)
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Schema einer Fishbowl-Diskussion
Fishbowl-Methode in einer großen Gruppe

Fishbowl (Aquarium; auch Außenkreis-Innenkreis) ist eine Methode, kontroverse Diskussionen zu führen, zu beobachten und auszuwerten. Die Fishbowl-Methode eignet sich sehr gut im Rahmen einer Unterrichtseinheit zum Argumentieren.

Wie geht das?

Vorbereitung
  1. Eine gleich große Anzahl an Personen (z.B. drei), die zwei unterschiedliche Positionen zu einem Thema vertreten (müssen), wird bestimmt. Dazu kommt noch ein Diskussionsleiter oder eine Diskussionsleiterin. - Die restlichen Personen bilden eine Beobachtergruppe.
  2. In die Mitte des Raumes entsteht der "Innenkreis":
    1. Zwei Reihen mit (z.B. drei + ein, also vier) einander gegenüber stehenden Stühlen werden gebildet. Die Vertreter der unterschiedlichen Positionen setzen sich dabei einander gegenüber.
    2. Am Ende jeder Stuhlreihe bleibt dabei jeweils ein Stuhl frei.
    3. Der Diskussionsleiter bzw. die Diskussionsleiterin setzt sich auf einen Suhl am anderen Ende der sich gegenüberstehenden Stuhlreihen.
  3. Die Beobachter setzen sich in einem Außenkreis um den "Innenkreis" herum.
Ablauf
  1. Der Diskussionsleiter (die Diskussionsleitung) fordert die Vertreter der unterschiedlichen Positionen zu einer ersten Stellungnahme auf. In dieser ersten Runde sollte jeder zunächst einmal zu Wort kommen.
  2. Anschließend erteilt der Diskussionsleiter das Wort je nach Meldung der Diskussionsteilnehmer. Er achtet darauf, dass beide Meinungen und alle Beteiligten grundsätzlich die gleiche Möglichkeit zur Stellungnahme erhalten. - Bei Bedarf können noch genauere Regeln festgelegt werden.
  3. Jeder Beobachter darf sich an der Diskussion beteiligen, indem er sich auf den freien Stuhl der Position setzt, die er unterstützen möchte. - Nachdem er das Rederecht bekommen und seine Meinung gesagt hat, setzt er sich sofort wieder in den Außenkreis zurück. - Jeder kann sich im Laufe der Diskussion beliebig oft auf einen der freien Stühle setzen, auch einmal für die eine, das andere Mal (nach der Rückkehr in den Außenkreis) auch für die andere Position.
  4. Nach Beendigung der Diskussion (z.B. am Ende einer vorher festgelegten Zeitdauer) sind die Beobachter in einer Feedback-Runde aufgefordert, ihre Beobachtungen zum Ablauf und den Inhalten der Diskussion sowie zum Verhalten der Diskussionsteilnehmer wiederzugeben. - Daraus können eventuell Vereinbarungen für weitere Fishbowl-Runden abgeleitet werden.


Zitat

Günstig z.B. dann, wenn das Plenum zu groß für eine fruchtbare Arbeit oder Diskussion ist. Gut geeignet auch dann, wenn Meinungsgruppen ihre Argumente austauschen wollen bzw. sollen.

Die Teilnehmer sitzen in zwei Bereichen: Im kleineren "Innenbereich" sitzt die Demonstrations- bzw. Diskussionsgruppe, die stellvertretend für den größeren "Außenbereich" (das "Plenum") einen Sachverhalt bespricht oder vormacht. In der Regel sind im "Innenbereich" ein oder zwei Stühle frei, damit Teilnehmer aus dem "Plenum" sich vorübergehend in den "Innenbereich" begeben und sich mit eigenen Beiträgen an der Diskussion beteiligen können.

Im größeren "Außenbereich" sitzen die Beobachter und verfolgen den Verlauf der Diskussion. [1]


Linktipps

  • FishbowlWikipedia-logo.png - mit einer leichten Variation der Methode: Teilnehmer aus Innen- und Außenkreis können ihren Platz tauschen.



Siehe auch

  1. Methodentraining: Aquarium (Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried); 23.09.2010