Ehrenamtlich Deutsch unterrichten
Aus ZUM Deutsch Lernen
Wie unterrichte ich DaF/DaZ (ehrenamtlich)?
10 Tipps von Prof. Hermann Funk
- für Laien, die gern Deutsch-Sprachtraining mit Flüchtlingen betreiben wollen.
von dem Auslandsgermanistik-Experten Prof. Hermann Funk (Uni Jena):
- 10 Tipps für den Sprachunterricht mit Flüchtlingen.pdf Funks Tipps als PDF
Was Freiwillige bei der Sprachunterstützung von Flüchtlingen brauchen – und was nicht
- von Hans-Jürgen Krumm (Universität Wien)
10 Praxistipps (hueber)
- 10 Praxistipps für den Deutschunterricht für erwachsene Asylsuchende, PDF, 2.59 MB, 16 Seiten,
Ratgeber für ehrenamtliche Helfer- 12 Tipps (Klett)
- 12 Tipps auf YouTube
- Ratgeber für ehrenamtliche Helfer: Kurz und kompakt:
10 Methoden nach dem Thannhauser Modell
- ... mit dem Schwerpunkt auf der mündlichen Kommunikation (Auer-Verlag)
- 10 erfolgreiche Methoden zum „Deutschkurs für Asylbewerber“
Lernungewohnte Flüchtlinge im Deutschkurs
Was sind die Unterschiede zwischen lerngewohnten und lernungewohnten TeilnehmerInnen im Deutschkurs, und was muss ich beim Unterrichten einer lernungewohnten Gruppe beachten?
- Mehr Tipps für Ehrenamtliche und andere Neueinsteiger im Bereich DaF: http://sprache-ist-integration.de
Unsere Tipps
Aufgabenorientierung
- Die Lernenden sollen schwerpunktmäßig mit Aufgaben konfrontiert werden, die mit ihrer Lebenswelt zu tun haben bzw. zukünftige lebensweltliche Handlungen ermöglichen.
- Lerner können in authentischen Kommunikationssituationen handeln und kommunikative Ziele erreichen: (Kauf einer Fahrkarte, Beratungsgespräch, ...)
- Mehr im DaF-Wiki
Mündlich Kommunikation herrscht vor
- Lernende immer wieder zum Sprechen bewegen!
- Nützliche Redewendungen sollen in erster Linie als Chunks vermittelt, gelernt und angewandt werden.
Authentischen Lernmaterialien
- reale Materialien: Fahrpläne, Stadtpläne, Formulare, Einkaufsseiten im Internet, Öffnungszeiten im Netz, Wohnungsanzeigen, Stellengesuche und -angebote usw.
Wortschatz
- Kein Lernen von Einzelwörtern in Listen
- häufig im Alltag gebrauchte Wendungen, Ausdrücke und ganze Sätze präsentieren und lernen und verwenden
Phonetik/Aussprache
Keine spezifischen Phonetikübungen!
- im jeweiligen thematischen Kontext einbetten und trainieren
- Probleme beim Sprechen thematisieren
Grammatik
- So viel wie nötig!
- Die Grammatikkenntnissen vermitteln, die für Sprachhandlungen (Kann ...) erforderlich sind.
- Keine grammatikalischen Fachterminologie thematisieren!
- Grammatik-Begriffe
Üben
- Üben ist notwendig! Man braucht es zur Verarbeitung des Inputs, Prozeduralisierung und Automatisierung des neuen Stoffs
- Sprechen lassen: Durch Sprechen lernt man Sprechen!
- geeigneten situativ-kommunikativen Handlungsrahmen schaffen -> so authentisch wie möglich, unbedingt beachten, ob der Inhalt relevant für die Lerner ist
- Lerner motivieren!
- Übungen sollten den Lernenden ein Erfolgserlebnis ermöglichen.
Aktivierung der Lernenden
- Anregungen zur Kommunikation
- "kommunikative" Sozialformen: Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Speeddating, Kugellager (auch Karussell)
- Bewegung im Raum
- Spiele
- Relevante Spiele aus der Theaterpädagogik zur Förderung der Zweitsprache PDF (26 Seiten, alphabetisch geordnete Spiele)
- 160 Spiele für den Unterricht von A bis Z
- Hilfen für das Lernen zu Hause geben. Fast alle Flüchtlinge besitzen ein Smartphone. Es gibt viele Materialien, auch in Arabisch-Deutsch, die das ABC voraussetzen. Dies hier ist ein Selbstlernprogramm zur Alphabetisierung für Arabisch sprechende Leute, was überhaupt keine Vorkenntnisse voraussetzt und vor wie auch begleitend zum Alphabetisierungskurs verwendet werden kann [2] Mehr zu den einzelnen Videos findet sich hier [[3]][[4]]
Alle Sinne ansprechen
- hören, sehen, fühlen, riechen, schmecken
Fehlertoleranz
- Wie verbessere ich die Lerner? Korrekturtechniken
- ...
Sprachlicher "Erfahrungsschatz" der Lerner
- Sie arbeiten meist mit sehr (besonders auch sprachlich u. kulturell) heterogene Gruppen.
- Erfragen Sie:
- die Fremdsprachenkompetenz: Welche Sprachen könnten für das Dolmetschen nützlich sein? Verständigungssprache innerhalb der Gruppe oder mit dem Lehrer
- bisherige Fremdsprachenlernerfahrungen: Niveau, Sprachen, "Lernkultur" (An welche Methoden gewöhnt?)
- Deutschvorkenntnisse?
- Fremdwörter, die bei der Kommunikation helfen?
"Helferprinzip"
- gegenseitige Hilfe: stärkere/schwächere Teilnehmende; Mit V./ ohne Vorkenntnisse; neu/alt
Sprachbegegnungen ermöglichen
- den "Unterricht öffnen"
- interessante Personen einladen, Personen des öffentlichen Lebens: Mitarbeiter des Bamf, die Verkäuferin von nebenan
- Institutionen besuchen: Schule, Kindergarten
- Exkursionen, Stadtspaziergänge organisieren mit kleinen Aufgaben
- Mikroprojekte für Lerner anbieten: Theater, interkulturelle Präsentationen (Essen, Feste, Tanz usw.)
- Unbedingt den Kontakt zu Menschen der unmittelbaren Umgebung herstellen: interkulturelle Begegnungen helfen beiden Seiten
Binnendifferenzierung
- Die Stärken (sprachliche und soziale Kompetenzen) der Lerner erkennen, fördern und für das gemeinsame Lernen nutzen. (siehe "Helferprinzip")
- Defizite analysieren, geplant abbauen
- Vierzig Wege der Binnendifferenzierung für heterogene LernerInnen-Gruppen: Aschemann, B., Gugler P. & Nimmerfall M. (Graz, 2011).
- Kurze und gute Einführung in das Thema: Binnendifferenzierung
- Niveaudifferenzierung
- Konsequente Einzelförderung in der Gruppe
- Linksammlung zum Thema Einstufungstests (DaF-Wiki)
Sammlung von Unterrichtsideen
- Beispiel für eine "Erste Stunde" (hueber)
- Aktiv mit Deutsch (Ideen für den Einsatz von normalen Brett- und Kartenspielen im Deutschunterricht)
- Unterrichtsbeispiele aus dem Unterricht für Kinder und Jugendliche mit Flucht- oder Migrationshintergrund
Literaturliste
- Sehr gut sortierte Literaturliste des DaZ-Forums (Halle)
- Materialien für Deutsch als Zweitsprache in der Mittelschule (BLLV)-> Literatur-Tipps von Lehrwerken bis Tipps zur Weiterbildung
Siehe auch